Packshot von Jump Force: Naruto Uzumaki, Ruffy und Son Goku haben sich kampfbereit vor einem düsteren Hintergrund aufgestellt.
Spielbeurteilung

Jump Force

Anime-Kampfspiel mit Verschmelzung vieler bekannter Universen.

Auf einem Feld stehen sich kampfbereit Charaktere aus dem One Piece-Universum und dem Dragon Ball-Universum gegenüber.
Kampfszene mit mehreren Charakteren. Ein Charakter macht einen Kick, während ein anderer von Blitzen umgeben ist.
Ein männlicher Charakter hat die Hand ausgestreckt, während ein weiblicher Charakter von lila Flammen umgeben ist.
Ein Kampf zwischen zwei Charakteren. Der eine attackiert den anderen mit Flammen.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Bandai Namco
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 14. Februar 2019
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 6 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

14
spielbar ab 14 Jahren

Spielbeschreibung

Jump Force ist ein Beat’em Up, in dem bekannte Manga- und Anime-Charaktere aufeinandertreffen und im kämpferischen Wettstreit gegeneinander antreten. Neben einem Storymodus, der typisch für dieses Genre eher aus sich wiederholenden Kampfeinlagen und stiltypischen Dialogen besteht, können Spielende im Multiplayermodus mit ihren Lieblingscharakteren kämpfen.

Pädagogische Beurteilung

Wenn die stärksten Animefiguren ihre Kräfte messen

Der große Pluspunkt bei diesem Titel besteht darin, dass erstmals ein Anime-Kampfspiel nicht nur die Welt und die Charaktere eines einzelnen Universums beinhaltet, sondern hier viele der größten Animeheld*innen und Bösewichte aufeinandertreffen. Hier können Fans der verschiedenen Serien ihre Lieblingscharaktere gegen die Konkurrenz antreten lassen und so herausfinden, wer über die anderen triumphiert. Dies kann ein großer Spaß sein, da viele verschiedene Kombinationen aufeinandertreffen können. Doch all die Charaktere, die hier zusammenkommen, teilen auch eine Eigenschaft miteinander, nämlich dass sie kämpfen. Kämpferische Gewaltausübung steht bei allen auf der Tagesordnung und entsprechend fallen natürlich auch die Darstellungen aus. Seien es Schläge oder Tritte, übermenschliche Fähigkeiten oder der Gebrauch von Waffen, jeder Charakter benutzt seine typische Art, um gegen die Kontrahent*innen zu kämpfen. Dabei treffen Superlative auf andere und das Effektfeuerwerk ist gewaltig.

Die Animewelten als Vorbilder

Die besagten Superlative sind natürlich ihren Vorbildern aus Manga und Anime nachempfunden, von den äußeren Merkmalen über bestimmte Körperhaltungen und Bewegungen, dem Verhalten und den typischen Aussagen und Sprüchen bis hin zu den jeweils bekannten Kampftechniken und Fähigkeiten. Sogar die originalen japanischen Synchronstimmen wurden für die Dialoge verwendet. Was auf der einen Seite Fans und Begeisterte freut, bringt auf der anderen Seite jedoch auch die teilweise einseitigen Problematiken mit sich. So sind zum Beispiel die meisten Männer überproportional muskulös dargestellt, während einige der Frauen hautenge, knappe Kleidung tragen und überproportionale Darstellungen weiblicher Merkmale aufweisen. Das trifft nicht auf alle Charaktere zu, es kommt eben auf das Universum an, aus dem sie stammen. So gibt es zum Beispiel Sanji, einen Charakteraus One Piece, der aus seiner Geschichte heraus niemals eine Frau angreift und in seinem Verhalten eine Art Kavalier/Frauenheld ist. Wenn er gegen einen weiblichen Charakter kämpft, hat er plötzlich, wie im Anime, Herzen als Augen und richtet bei seiner Kontrahentin keinen Schaden an, egal was er tut. So bringt fast jeder Charakter etwas mit, seien es übersexualisierte Darstellungen, moralische Vorstellungen, eine rüde Aussprache, Feindselig- oder Bösartigkeit, etc. Genug Stoff worüber durchaus differenziert reflektiert werden kann und auch sollte.

Wie typische Kämpfe in Anime eben aussehen

Entsprechend der Vorlagen sehen auch die Kämpfe im Spiel actionreich aus. Es gibt zig bunte Angriffe und Explosionen in allen Farben. Während das Kampfgeschehen stiltypisch schnell und hektisch ist, finden auch Darstellungen der Auswirkungen eines Kampfes Platz. Die Charaktere nehmen sichtbaren Schaden in Form von leichten Verletzungen, sprich Kratzern und kleinen Wunden an der Haut. Diese sind teils auch blutrot dargestellt, sehen jedoch eher comichaft aus. Schlimmere Verletzungen wie in den Animevorlagen bekommen Spielende nicht zu sehen. Eine weitere stiltypische, sichtbare Darstellung ist auch hier das Verschleißen der Kleidung. Während der Kämpfe nimmt auch die Kleidung Schaden, wodurch mehr Haut zum Vorschein kommt. Manche männlichen Charaktere stehen dann auch mal mit freiem Oberkörper da, bei den weiblichen Charakteren wird die Kleidung an verschiedenen Stellen knapper und knapper. Intime Bereiche bleiben jedoch zu jeder Zeit bedeckt.

Fazit

Jump Force ist ein typisches Beat’em Up aus dem Animebereich, welches als Besonderheit die größten bekannten Anime-Universen miteinander vereint, wodurch die stärksten Figuren gegeneinander antreten können. Dies bringt jedoch auch eine geballte Ladung an verschiedenen Darstellungen mit sich, wie übersexualisierte Charaktere, moralisch fragwürdige Haltungen, Feindselig- und Bösartigkeit oder rüde bzw. leicht beleidigende Aussprache. Diese werden vor allem aus den Anime-Vorlagen mit in das Spiel transportiert, um Fans mit der Nähe zum Detail zu begeistern. Dennoch bieten gerade diese Inhalte mehr als genug Notwendigkeit, darüber differenziert zu reflektieren, was logischerweise auch für die Animes selbst gelten könnte. Die Darstellung von Gewalt ist vielfältig, jedoch stets comichaft gehalten. Sowohl die Darstellung leichter Verletzungen als auch die Beschädigung der Kleidung sind als stiltypische Elemente enthalten und könnten vereinzelt provozieren, jedoch kommt es an keiner Stelle zu expliziten Darstellungen von schlimmen Verletzungen oder Nacktheit. Aufgrund der genannten Punkte ist dieses Spiel für alle ab 14 Jahren interessant.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Stadtbibliothek Kalk

Köln
Spielspaß: