Kingdom Hearts III
Fantasievoll bunter Mix aus Final Fantasy und Disney.
Allgemeines
Die Nintendo Switch Version von Kingdom Hearts III ist nur als Cloud-Version erhältlich. Es wird eine dauerhafte und stabile Internetverbindung benötigt.
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Kosten:
- Kostenpflichtiger DLC erhältlich, der das Spiel um Inhalte erweitert
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
Kingdom Hearts III ist der neueste Teil einer Action-Rollenspiel-Reihe, welche den Stil der japanischen Rollenspielserie Final Fantasy mit den bunten Welten von Disney vereint. In der Rolle des Protagonisten Sora und unterstützt von vielen Charakteren aus beiden Universen, allen voran Donald Duck und Goofy, erkunden Spielende verschiedene Disneywelten und versuchen dabei die ominösen Schurken aufzuhalten, die das Licht vernichten wollen.
Pädagogische Beurteilung
Wenn eine Geschichte zu verworren ist
Ominöse Schurken wollen also das Licht zerstören. Ist das nicht ein wenig nichtssagend? Tatsächlich sind die Hintergrundgeschichte und die Motive der Figuren die großen Probleme des Spiels. Die Reihe umfasst insgesamt zwölf Titel, einige davon sind hierzulande überhaupt nicht erschienen. Doch selbst eingefleischte Fans haben es schwer, die ganze Geschichte zu erzählen – einfach weil sie so verworren ist und voller unlogischer Lücken steckt. Spielende, die also kein oder kaum Vorwissen um das Geschehen aus den vorherigen Teilen haben und mit diesem Titel einsteigen, werden von der Geschichte kaum etwas verstehen. Hinzu kommt, dass die bunten Welten sehr groß sind. Die Hinweise, wo es weitergeht und wie Spielende diesen Punkt erreichen können, sind in Dialogen und teilweise umständlichen Menüs versteckt. Aufmerksamkeit ist hier gefragt, sonst irren die Helden schnell ziellos in der Gegend herum. Wer kurzweilig einsteigen möchte, wird zwar mit tollen Settings und bunten Effekten eine Weile Spaß haben, dem verworrenen Knäuel der Hauptgeschichte zu folgen, was ja als Motivation dienen soll, kann aber eher schnell frustrieren.
Fröhlich buntes Effektfeuerwerk statt Verletzungen und Blutspritzern
Die Darstellung ist größtenteils hell, farbenfroh und wirkt heiter. Die Mischung mit Disney ist vor allem in der Atmosphäre zu spüren. Dass das Licht bedroht ist, macht sich eher durch die Antagonist*innen bemerkbar, die entweder aus schwarzen Schattenwesen bestehen oder den Drahtzieher*innen, die wie ruhigere Versionen typischer Disneyfieslinge auftreten. Auch die vielen Kampfeffekte sind allesamt verharmlost dargestellt. Die Waffen sehen aus wie Spielzeuge und nach einem Treffer sind nicht mal Beulen zu sehen, von ernsten Verletzungen ganz zu schweigen. Vielmer sind gerade die starken Komboattacken wie Attraktionen von einer Kirmes oder einem Freizeitpark inszeniert, die in Lichtern aller Farben leuchten. Die sich drehenden Teetassen, die Schiffsschaukel und der große Zug sehen beeindruckend und nicht im Geringsten feindselig oder wie ein Angriff aus, aber genau das sind sie. So ist das Besiegen des Gegners durch Kampf der gängigste und meist einzige Weg der Lösungsfindung. Hier entstehen also auf der einen Seite einige wirkllich wunderschön dargestellte Szenen, die diesen Mix der beiden Welten so beliebt machen, auf der anderen Seite könnte hier auch der Eindruck entstehen, dass sich der Titel auch schon an Kleinkinder richtet. Donald Duck und Goofy liefen und laufen schließlich auch im Kinderfernsehen.
Lange Zwischensequenzen und viel Text
Storylastige Spiele leben oft von den filmisch inszenierten Zwischensequenzen und Kingdom Hearts bildet da keine Ausnahme. Diese Sequenzen sind hier jedoch teilweise ein paar Minuten lang. Das ist erst einmal nicht schlimm und Fans von storytragenden Spielen begrüßen das sehr. Doch hier kommt der Aspekt der Geduld zum Tragen, zusätzlich zur bereits genannten Aufmerksamkeit. Wer kurzweiligen Spaß ohne große oder langatmige Einleitung möchte, kann hier die Lust verlieren. Oder die Orientierung, wenn die Sequenz übersprungen wird und das wichtige Detail untergeht. Zudem sei angemerkt, dass es keine deutsche Vertonung gibt. Sämtliche gesprochenen Dialoge oder sonstige verbale Ausrufe sind entweder auf Englisch oder wahlweise auf Japanisch verfügbar. Auch dies ist bei Fans beliebt und daher nicht unüblich, doch fordert es von vielen Spielenden das Lesen der Untertitel, falls sie die jeweilige Sprache nicht flüssig verstehen. Wer also noch Schwierigkeiten oder fehlende Motivation beim Lesen hat, kann hier ebenfalls ins Stolpern geraten.
Fazit
Kingdom Hearts III ist ein buntes Action-Rollenspiel, was durch die gelungene Mischung aus Final Fantasy-Rollenspiel und vielfältigen Disneywelten ein spaßiges Erlebnis ohne explizite Gewaltdarstellungen bietet. Viel Geduld und Aufmerksamkeit sind jedoch gefragt, da die storyrelevanten Sequenzen und Dialoge teils lang sind, die wichtigen Details nicht immer offensichtlich aufgezeigt werden und wegen fehlender deutscher Vertonung viel Text in Form von Untertiteln gelesen werden muss. Hinzu kommt, dass selbst mit voller Aufmerksamkeit nicht gänzlich alles einen logischen Sinn ergibt. Dafür ist die Hintergrundgeschichte der Serie zu verworren und lückenhaft. Wer schnell und kurzweilig einsteigen möchte, wird auf Hürden stoßen und kann frustriert werden. Fans von gut gemachten, bunten Spielwelten mit Disney-Feeling können trotzdem viel Spaß haben. Von der USK wurde Kingdom Hearts III für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eingestuft. Aufgrund der genannten Punkte ist das Spiel für Jugendliche ab zwölf Jahren interessant.