LEGO Der Hobbit
Spannende Abenteuer und umfangreiche Aufgaben des Hobbits in LEGO erleben.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Spielmodi:
- max. 2 Spieler*innen
- Miteinander
- Lokal
Pädagogische Altersempfehlung
- Geschick
- Umfangreiche Spielmechaniken
Spielbeschreibung
LEGO Der Hobbit ist ein weiteres Action-Adventure der digitalen LEGO-Spiele und basiert auf den ersten beiden Teilen der Hobbit Verfilmungen: „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ und „Der Hobbit – Smaugs Einöde“. Wer also die Filme nicht kennt, aber noch sehen möchte: Spoileralarm!
Die Spieler*innen folgen der Geschichte rund um Bilbo Beutlin, Gandalf, Thorin Eichenschild und die anderen Zwerge, indem sie bekannte Filmszenen nachspielen. Dabei schlüpft man nicht nur in die Hauptrolle, Bilbo Beutlin, sondern kann zwischen verschiedenen Charakteren wechseln und deren spezielle Eigenschaften nutzen. Wie auch in den Filmen wird Mittelerde bereist, um das verlorene Königreich der Zwerge „Erebor“ zurückzuerobern. Dabei kämpft man gegen Orkscharen, durchläuft den verborgenen Pfad, landet in den Trollhöhlen und begegnet Gollum und den Elben. Im Gegensatz zum Film bekommen Spielende die Möglichkeit, die Geschichte selbst zu erleben.
Pädagogische Beurteilung
Ein Spielerlebnis mit Filmcharakter
Wer die Filme schon gesehen hat, erkennt die Mühe, die sich Warner Bros. gemacht hat. So ist die grafische Umsetzung auf hohem Niveau. Sie ist detailreich, teils fotorealistisch, aber dennoch in bekannter Lego-Optik. Die Videosequenzen wurden liebevoll gestaltet und man hört ebenso die Filmmusik, die vertrauten deutschen Synchronstimmen und damit auch bekannte Zitate. „Das ist ja genauso wie im Film, sogar die Stimmen und die Musik“ (Felix, 14, HoT Schildesche). So leitet die Stimme des alten Bilbo Beutlin auch hier als Geschichtenerzähler durch das Geschehen. Nach dem Einstiegstutorial hört man ihn bspw. den ersten Satz aus dem Buch sagen: „In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit“. Er erzählt spannend, sodass seine Worte auch ohne Bilder funktionieren, so als höre man ein Hörbuch.
Wie wird gespielt?
Die Vorgeschichte, die in den Film einleitet, dient hier als Einstiegstutorial. Man spielt demnach die Zwerge Thrain und den jungen Thorin, die sich auf den Weg machen, um die Bergbauarbeiten zu besichtigen. Sie finden den Arkenstein und müssen anschließend mit ansehen, wie der Feuerdrache Smaug das Königreich angreift, verwüstet und viele der Zwerge tötet. Während dieses Ablaufs werden immer wieder wichtige Tastenbelegungen und verschiedene Aufgaben angezeigt. So muss man kämpfen, Münzen sammeln, Objekte wegschlagen, bestimmte LEGO-Rohstoffe sammeln, aus denen wiederum Objekte gebaut werden können, man muss Gegenstände miteinander kombinieren oder Gegenstände werfen. Trotz der guten Übersicht, war es für die Tester*innen schwierig, diese vielen Anforderungen auf Anhieb umzusetzen und manchmal mussten sie auch knobeln, um weiterzukommen. „Wieso steht da nicht, was ich jetzt machen muss? Ich komm nicht weiter“ (Tasnim, 12, Luna Sennestadt).
Zusammenarbeit ist wichtig
Der Mehrspielermodus ist lediglich offline und nur zu zweit nutzbar. Jede Person übernimmt einen Charakter und kann diesen auch im Verlauf wechseln. Man startet gemeinsam im gleichen Sichtfeld. Sobald sich eine Figur entfernt, wird der Bildschirm geteilt (Splitscreen), sodass beide an unterschiedlichen Orten agieren können. Dennoch müssen beide Figuren auch wieder zusammenfinden, denn Zusammenarbeit ist wichtig. So lassen sich bestimmte Rätsel nur lösen, wenn beide miteinander interagieren und sich gegenseitig helfen. So können bspw. einige Bereiche nur erreicht werden, wenn die Figuren eine Menschenleiter bauen. Auch ist es wichtig, sich untereinander abzusprechen, um möglichst effizient Münzen und Rohstoffe zu sammeln oder sich nicht gegenseitig zu behindern. „Geh mal bitte zur Seite, sonst schlag ich dich wieder aus Versehen“ (Felix, 14, HoT Schildesche). „Warum schlägst du mich, ich hab kein Leben mehr“ (Marvis, 17, HoT Schildesche). „Ich geh links, du gehst rechts“ (Melanie, 12, Luna Sennestadt).
Bekannte Filmszenen
Wie bereits erwähnt, werden bekannte Filmszenen nachgespielt, z.B. die Geschirr-Szene in Bilbo Beutlins Höhle. Während die Zwerge im Film das Geschirr geschickt umherwerfen und alles dort landet, wo es soll, müssen die Spieler*innen hier eine eingeblendete Tastenfolge im Takt einhalten, sonst fällt ein Teil des Geschirrs zu Boden. Ein weiteres Beispiel ist das berühmte Rätsel mit Gollum: Bilbo hat sich verirrt und möchte, dass Gollum ihm nach draußen hilft. Sie einigen sich auf ein Rätsel und wenn Bilbo gewinnt, weist Gollum ihm den Weg. Allerdings stellt im Spiel nur Gollum die Fragen. Anders als vermutet, muss man nicht aus möglichen Antworten die richtige auswählen, sondern man muss LEGO-Steine zusammensuchen, aus denen das Lösungswort nachgebaut wird.
Kleinere Mängel in der technischen Umsetzung
Bereits im Einstiegstutorial zeigten sich kleinere Schwierigkeiten. Zwar wurde zu Beginn angezeigt, wie die Tastenbelegungen sind und wie man Aufgaben zu erledigen hat, dennoch musste die Testergruppe an vielen Stellen rumprobieren, um weiterzukommen. Die Grundsteuerung wurde von allen Tester*innen leicht erlernt, dennoch war der Einstieg zum Teil noch etwas zu schwierig, was dazu führte, dass der erste Spielabschnitt lang dauerte. Mehr Hinweise, zumindest am Anfang, hätten den Einstieg noch vereinfacht. Als weiteres Problem kam hinzu, dass nicht direkt ersichtlich war, ab wann bzw. wie das Spiel gespeichert wird. Nachdem eine kurze Pause eingelegt und dabei das Gerät ausgeschaltet wurde, kam daher Enttäuschung auf: „Hä, wieso ist das nicht gespeichert? Jetzt müssen wir wieder von vorne anfangen“ (Annette, 12, Luna Sennestadt).
Fazit
LEGO Der Hobbit ist ein gelungenes Action-Adventure der ersten beiden Filme der Hobbit-Trilogie. Neben der Filmnähe in der grafischen und musikalischen Umsetzung fällt positiv auf, dass man nicht nur den Hauptcharakter Bilbo Beutlin steuert, sondern aus einer großen Anzahl verschiedener Charaktere wechseln kann und auch ein Mehrspieler-Modus vorhanden ist. Trotz der intuitiv leicht erlernbaren Steuerung, waren die Anforderung zu Beginn für Einsteiger*innen relativ hoch, wodurch einzelne Spielabschnitte lange dauerten. Dennoch hat der Spaß dadurch nicht abgenommen. Zwar orientiert sich das Spiel sehr am Film, dennoch ist ein Vorwissen nicht notwendig. Insgesamt wurde das Spiel von den Tester*innen im Alter von 10 bis 17 Jahren in den Punkten Grafik, Sound, Steuerung und Spielspaß gut bewertet und für Freund*innen weiterempfohlen. Aufgrund der recht komplexen Spielanforderungen und der Kampfszenen empfehlen sie das Spiel allerdings erst ab 8 Jahren.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
JuWel Stadtbücherei Münster
MünsterIn dem Abenteuer können verschiedene Mithril-Steine gesammelt und ausgerüstet werden, um verschiedene Objekte herzustellen und 100% zu erreichen. Für das Verständnis ist durch zahlreiche Fragezeichen-Blöcke (Steine, die in neuen Situationen auftauchen und die Aufgabe erklären) gesorgt. Die Aufgaben können anspruchsvoll sein, die Spieler*innen werden aber nicht zu schweren Aufgaben gedrängt. Für ein sehr ruhiges Spielgefühl sorgt zudem der Umstand, dass man nur selten unter Zeitdruck steht.
Für Einsteiger*innen ist auch die selbst einstellbare Steuerung eine gute Option. Eine gute Zusatzfunktion ist, dass man zu zweit spielen kann – eine Online-Funktion gibt es nicht. Durch zahlreiche neue Ausrüstungsmöglichkeiten lohnt es sich, Items einzusammeln und die Motivation nimmt nicht ab. Abwechslungsreichtum kommt auch durch die komplexe, jedoch sehr flexible Story auf. Die Grafik ist relativ detailliert und die Atmosphäre orientiert sich sehr stark an den Original-Filmen (bzw. dem Buch).
Fazit:
+ Spielspaß ist dauerhaft hoch und wird konstant auf einem Level gehalten.
+ Die Grafik ist für ein LEGO-Spiel sehr gut, kann jedoch noch ein paar Verbesserungen annehmen.
+ Es gibt eine Menge Nebenmissionen, die Abwechslungsreichtum bringen.
– Die Soundeffekte sind an manchen Stellen zu extrem gestaltet.
– Manche Aufgaben und Quests sind für 6-Jährige vielleicht zu anspruchsvoll gestaltet.