Das Cover von Minecraft: Story Mode
Spielbeurteilung

Minecraft: Story Mode

Episodenspiel im Minecraft-Universum.

Vier Männchen in Pixelgrafik stehen auf einem kleinen Block in der Luft. Vor ihnen ist eine große schwebende Insel.
Mehrere Figuren in Pixelgrafik reiten auf Pferden durch den Regen.
Ein Schwertkämpfer in Pixelgrafik steht einem abstrakten Wesen gegenüber. Ein weitere Mann sitzt dahinter auf einem Thron.
Ein Pixelmann springt vor einem großen schwarzen Gebilde davon.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Telltale Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 13. Oktober 2015
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 6
USK ab 6 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

8
spielbar ab 8 Jahren

Spielbeschreibung

Das Klötzchenspiel Minecraft gehört bei Kindern und Jugendlichen noch immer zu den beliebtesten Spielen. Minecraft: Story Mode greift diesen Trend auf, geht aber einen anderen Weg. Das Episodenspiel von Telltale Games erzählt die Geschichte von Jesse und dem sagenumwobenen Orden des Steins. In den bisher erschienen fünf Episoden begibt sich Jesse gemeinsam mit seinen Freunden auf die Spuren des legendären Ordens, um den Wither (ein Bossmonster) zu bezwingen, der die Heimatstadt der Heldengruppe angreift.
Im Spiel gilt es Entscheidungen zu treffen, Dialoge zu führen und Quick-Time-Events zu meistern. In diesen müssen angezeigte Tastenkombinationen zeitkritisch ausgeführt werden. Anders als in Minecraft steht hier die Geschichte im Vordergrund. So müssen auch keine Materialien abgebaut oder hergestellt werden, es sei denn, dies wird innerhalb der Geschichte verlangt.

Pädagogische Beurteilung

Der Beginn einer Legende

Bevor das Spiel beginnt, konnten die Tester festlegen, ob Jesse weiblich oder männlich ist. Die Testergruppe entschied sich für einen männlichen Jesse. Innerhalb der Geschichte hat diese erste Entscheidung jede keine Auswirkungen. Jesse ist zu Beginn kein starker Held, vielmehr wachsen er und seine Teamgefährten erst im Laufe des Abenteuers zu mutigen Kämpfern heran.
Zu Beginn der ersten Episode tritt die Gruppe in einem Bauwettbewerb gegen andere Teams an, um ein Treffen mit dem Ritter Gabriel zu gewinnen. Gabriel ist Mitglied des legendären Ordens des Steins, der damals den sagenumwobenen Enderdrachen besiegt hat. Selbstverständlich ist Jesse ein großer Fan und möchte Gabriel unbedingt kennenlernen. Zu diesem Zeitpunkt taucht jedoch auch der mysteriöse Ivor auf, der im Laufe der ersten Episode einen gigantischen Wither beschwört, der die Stadt und die Bewohner angreift. Schnell ist klar, Jesse und seine Freunde müssen die verschollenen Mitglieder des Ordens finden, um den Wither zu besiegen.

Das ist ja wie Minecraft

Schon zu Beginn freuten sich die Tester sehr auf das Spiel, schließlich sind doch alle erfahrene Minecraft-Profis. Das komplette Spiel, die Charaktere und alle Gebäude sowie Objekte sind in der bekannten Klötzchen-Optik gehalten und innerhalb dieser ansprechend animiert, was allen Testern sehr gut gefiel. Auch die musikalische Untermalung wurde als passend bezeichnet. Immer wieder freuten sich die Tester, wenn sie etwas wiedererkannten, was ihnen aus Minecraft vertraut war. So wussten sie beispielsweise immer, welche Objekte benötigten wurden, um Gegenstände herzustellen. Das Spiel bietet zwar auch Hilfestellungen zu diversen Baurezepten, allerdings wird diese von erfahrenen Spieler*innen nicht benötigt. Für Spieler*innen, die keine Erfahrung mit Minecraft haben, ist der Einstieg dadurch allerdings auch sehr einfach. Um die zahlreichen Anspielungen auf das Original zu verstehen, wird jedoch eine gewisse Grundkenntnis vorausgesetzt.

Das ist nicht wie Minecraft

Da der Großteil des Spiels wie ein interaktiver Film abläuft, wurde den Testern auch schnell der größte Kritikpunkt an dem Spiel deutlich. Denn „Minecraft: Story Mode“ ist eben von der Spielmechanik nicht so wie Minecraft. Während die Spieler*innen in Minecraft frei entscheiden können, folgen sie hier einem Pfad entlang der Geschichte. Und es können eben nicht einfach Objekte abgebaut werden, um einen hilfreichen Gegenstand herzustellen. Sobald die Helden innerhalb der Geschichte nicht weiterkamen, argumentierten die Tester, dass doch einfach Holz oder Stein abgebaut werden könnte, um einen Gegenstand anzufertigen, der sie aus der misslichen Lage befreit. Das Herstellen der Objekte funktioniert nur, wenn dies in der Geschichte vorgesehen ist und dann auch nur auf simplen Knopfdruck.
Oft müssen auch Schauplätze abgesucht, kleine Rätsel gelöst und Gespräche geführt werden. Doch besonders die vielen Gesprächen empfanden besonders die jüngeren Spieler*innen schnell als nervig, zumal der gesprochene Text komplett auf Englisch ist und die deutschen Untertitel gelesen werden mussten. Zudem laufen die Texte teilweise sehr schnell ab. Will man sich auf die Untertitel und das Geschehen konzentrieren, wird eine gute Lesefähigkeit gefordert. Und auch die harmlos wirkenden Kämpfe laufen, anders als im Original, nicht in Echtzeit ab. Vielmehr müssen Tasten zeitkritisch gedrückt werden, um die Feinde zu bezwingen. Demnach empfanden die Tester den geringen Schwierigkeitsgrad eher als enttäuschend.

Entscheidungen mit Auswirkungen

Dafür kamen bei Genrefans besonders die Entscheidungsmöglichkeiten gut an, da sie so selber lenken konnten, wie die Geschichte weitergeht. Hier müssen teilweise auch moralische Entscheidungen getroffen werden, wie beispielsweise, ob kriegerisch oder diplomatisch agiert werden soll, welchen Verbündeten man vor dem Wither rettet oder welchem Freund bei einem Streit beigestanden werden soll. Dies geschieht durch oftmals zeitkritisches Wählen von angezeigten Möglichkeiten in stressigen Situationen oder Antworten innerhalb von Gesprächen. Bei vielen Entscheidungen wurde innerhalb der Testergruppe diskutiert und mögliche Konsequenzen wurden abgewogen. Bei zeitkritischen Entscheidungen war dafür jedoch keine Zeit und so wurden einige Entscheidungen von anderen Testern im Nachhinein kritisiert.
Auch wenn sich der Titel optisch an jüngere Spieler*innen richtet, sind die angesprochenen Themen oft sehr ernst und dramatisch innerhalb der Geschichte, beispielsweise der Verlust sympathischer Figuren. Zudem wird der*die Spieler*in oft daran erinnert, dass die Konsequenzen das Ergebnis der eigenen Handlung sind.

Episodenformat

Mittlerweile sind fünf der geplanten acht Episoden verfügbar. Diese können einzeln oder im Paket gekauft werden. Demzufolge muss jedoch auch immer gewartet werden, bevor die neue Episode erscheint. Meist enden die Kapitel sehr spannend mit einem Cliffhanger, der die Spieler*innen neugierig auf den Fortgang der Geschichte machen soll. Eine Episode umfasst ungefähr zwei Stunden Spielzeit.

Fazit

Minecraft: Story Mode ist ein witziges, filmisch erzähltes Episoden-Abenteuer mit interaktiven Elementen. Die Tester fanden die Geschichte spannend, zumal einige Aspekte durch die eigenen Entscheidungen verändert werden können. Dennoch sind die angesprochenen Themen und Entscheidungen oftmals ernster Natur. Zudem muss sehr viel gelesen werden, wenn die Spieler*innen der englischen Sprache nicht mächtig sind. Auch die Quick-Time-Events können jüngere Spieler*innen überfordern, da diese sehr hektisch und zeitkritisch ausgeführt werden müssen. Allerdings startet man im Falle einer Niederlage direkt zu Beginn der jeweiligen Szene und muss das Kapitel nicht von neu starten.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

OT St. Anna

Köln Ehrenfeld
Meinung der Tester*innen

„Schade, dass man da nicht mehr selber bauen kann.“

„Das ist nervig, die langen Texte zu lesen.“

„Das kenne ich aus Minecraft.“

„Im richtigen Minecraft ist das anders, aber das ist ja eine eigene Geschichte.“

„Mir gefällt es, dass alles aussieht, wie in Minecraft.“

Spielspaß: