In einem Davidstern steht in dicker Schrift: Path out.
Spielbeurteilung

Path Out

Autobiografisches und narratives Adventure mit Fluchtthematik.

Ein Junge steht vor einer großen kaputten Stadt auf einem sternförmigen Schild mit dem Schriftzug: Path out.
Eine Junge und eine Frau mit Kopftuch in Zeichentrick-Optik stehen sich in einem Wohnzimmer gegenüber. Die Frau sagt:" Oh no, you won´t! This family has seen too much grief already."
Zwei Jungs stehen auf einem Gehweg vor kaputten Häusern neben denen Soldaten stehen. Oben links ist ein Bild eines jungen Mannes mit langen Haaren eingefügt.
Ein Junge in Zeichentrick-Optik steht neben einem Fluss auf einem Minenfeld.
Ein Junge steht in einer Landschaft mit zerstörten Gebäuden neben einem toten Pferd.
Weiße Schrift auf schwarzem Grund: Every disease has a medicine except for death.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Causa Creations
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 2. November 2017
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

Nicht USK geprüft
nicht USK geprüft

Kosten:

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Ernste Themen zu Krieg und Flucht.

Spielbeschreibung

In dem autobiografischen Adventure übernehmen Spieler*innen die Rolle von Abdullah Karam, einem jungen Erwachsenen, der 2014 wegen des Bürgerkriegs aus Syrien flüchtete. Durch die Teilnahme von Abdullahs Bruder an einer Demonstration gerät die Familie in den Fokus der Regierung und Abdullah muss den Weg in die Türkei finden, wo sein Bruder auf ihn wartet. Dabei erlebt der Protagonist verschiedene Situationen, bei denen es entweder wichtig ist, Entscheidungen zu treffen oder sicher durch die Spielwelt zu navigieren. Zudem interagieren Spieler*innen mit den Menschen und der Umwelt, während die Realperson Abdullah Karam zwischendurch die Story und das Geschehen durch kurz eingeblendete Videos im YouTube-Stil kommentiert.

Pädagogische Beurteilung

Fluchtthematik mit Realbezug

Weiß man, dass die Geschichte von einer realen Person erlebt wurde, gibt dies den Handlungsmöglichkeiten im Spiel einen neuen Kontext. Path Out schafft es nicht nur eine Fluchtgeschichte zu erzählen, sondern auch Spielende aktiv daran teilhaben zu lassen. Falsche Entscheidungen und Wege führen dazu, dass Abdullah’s Flucht scheitert und er stirbt. Dies verdeutlicht nochmal, wie gefährlich und kompliziert dieser Weg sein kann, da im Vorhinein nicht immer ersichtlich ist, wie man am besten und sichersten handelt. Zudem entwickeln Spieler*innen eine Sympathie für Abdullah, da er zum einen ein junger-erwachsener Gamer ist und der emotionale Umgang mit der Flucht aus seiner Perspektive erzählt wird. Er versucht Geschehenes zu verarbeiten und man kann seine empfundenen Verwirrungen und Ängste mitfühlen.

Gameplay und Videokommentare

Die Steuerung der Figur ist einfach, da nur die Pfeiltasten benötigt und Gegenstände automatisch eingesammelt werden. Die Schwierigkeit besteht darin, Situationen einschätzen zu können und mit diesen umzugehen. Aus dem Erfahrungshorizont von Menschen, die in ihrem Leben nicht vor Kriegen fliehen mussten, kann dies die eigene Perspektive sehr erweitern. Zusätzlich helfen die Videobeiträge von Abdullah Karam, einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt einer geflüchteten Person zu bekommen, das Geschehene besser zu verstehen und Klischees über Syrien zu dekonstruieren. Seine Kommentare sind teilweise authentisch und von ernster Natur, aber zum anderen auch unterhaltsam und humoristisch gestaltet. Sobald man stirbt, gibt es von ihm ein Statement und verschiedene Zitate zum Thema Tod werden eingeblendet.

Fazit

Path Out bietet eine perspektiverweiternde Spielerfahrung, bei der eine Fluchtgeschichte durch Entscheidungen und persönliche Videokommentare interessant und ernst miterlebt werden kann. Zwar sind grafisch keine konkreten Gewaltakte illustriert, dennoch kann der Kriegs- und Fluchtkontext für jüngere Kinder schwierig zu verarbeiten bzw. zu verstehen sein. Hier könnten sich erziehungsbeauftragte Personen mit den Kindern zusammensetzen und die Inhalte besprechen. Die Sprache im Spiel und in den Videokommentaren ist Englisch und es gibt keine Option, Untertitel bei den Videos hinzuzufügen oder die Videos nochmal abzuspielen. Aus diesem Grund sind Grundkenntnisse in Englisch eine Voraussetzung.

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