The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Fortsetzung der Zelda Reihe mit Open World in wunderschöner Grafik und vielen Freiheiten.
Allgemeines
Kenntnisse des Vorgängers erleichtern den Spieleinstieg.
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
Zeit:
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Pädagogische Altersempfehlung
Spielbeschreibung
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist die Fortsetzung des 2017 erschienen Vorgängers The Legend of Zelda: Breath oft the Wild. Nachdem die Spielenden als Link im letzten Teil das Land Hyrule vor der Verheerung Ganon gerettet haben, versucht dieser nun mit Prinzessin Zelda einem lang vergessenen Schicksal auf den Grund zu gehen, wodurch die nächste Katastrophe ausgelöst wird: Der Kataklysmus. So beginnt das Abenteuer und erneut erkundet man als Held Link die Fantasywelt von Hyrule und erlebt eine neue epische Geschichte um Zelda, den Dämonenfürsten und das alte Volk der Sonau. Dabei reist und kämpft man in einer malerischen 3D-Landschaft und nutzt in Echtzeit viele neue und alte Fähigkeiten und Funktionen, um clevere und trickreiche Rätsel sowie viele kleine und große Monster zu überwinden. Neben der aus Breath of the Wild bekannten – aber stark veränderten – Spielwelt können Spielende nun zusätzlich den Himmel und den Untergrund erforschen. Bekannte Fähigkeiten aus dem Vorgänger wurden alle verändert, aber das Spielgefühl ist doch sehr gleich. Zudem spricht man mit vielen Charakteren, erledigt allerlei Arten von Aufgaben und hilft dort aus, wo man als Held hinreist. Auch der mittlerweile 20. Haupttitel der Reihe garantiert erneut viele hunderte Stunden Spielspaß und Abenteuer.
Pädagogische Beurteilung
Aller Anfang ist leicht
Nach einem sehr düsteren und stimmungsvollen Prolog erwacht der Held Link in einer neuen Welt, um dort in klassischer Tutorial- und Action-Adventure-Manier die Funktionen des Kämpfens, des Rätselns und des Erkundens zu erlernen. Hier werden alle Funktionen auf geschickte Art in das Startgebiet direkt eingebunden und auf ruhige Weise erklärt. Bereits die erste Region ermöglicht auch Fans viel Neues auszuprobieren oder alternative Lösungsansätze anzuwenden. Nach den ersten Stunden öffnet sich dann die wahre Größe der Spielwelt und gibt den Spielenden nun alle Freiheiten, sich in dieser auszutoben.
Genau wie in Breath of the Wild ist die Karte hierbei zunächst nicht sehr aufschlussreich. Zwar gibt es Hinweise, wo es als erstes hingehen könnte, welcher Weg eingeschlagen wird, ist jedoch freigestellt. Neben altbekannten Gebieten, wie die Feuerberge bei den Goronen oder Flüsse und Bäche bei den Zoras, dürfen auch neue Schreine und Tempel natürlich nicht fehlen. Die riesige Karte ist vom Vorgänger bekannt, diesmal können jedoch auch der Himmel und der zunächst doch sehr düstere Untergrund erforscht werden. So eröffnen sich auf dem Weg zum Zielpunkt stetig neue Ziele und interessante Objekte. Egal wo man lang reitet oder fährt, es gibt immer etwas zu entdecken oder zu erledigen. Hier den Überblick zu behalten kann erst einmal erschlagend sein, jedoch sorgt es auch für ein sehr immersives Spielgefühl. Selbst die zahllosen Nebencharaktere sind liebevoll in die Welt integriert und alles wirkt sehr lebendig. Zudem wurde die Welt so sehr verändert, dass es sich lohnt auch altbekannte Orte aus Breath of the Wild erneut zu besuchen.
Viele neue Fähigkeiten
Wie die Spielwelt, wurden auch alte Fähigkeiten aus dem Vorgänger durch neue, erweiterte Funktionen ersetzt, die teilweise gravierende Auswirkungen auf das Gameplay haben. Mithilfe der Zeitumkehr, dem Springen durch Decken oder dem Crafting, dem Kombinieren von verschiedenen Objekten, lässt sich die Welt auf eine neue Weise bereisen und die Rätsel können auf kreative Weise gelöst werden. Auch die zahlreichen Waffen und Schulde kann man durch Kombinationen mit Objekten aufwerten. Beim Crafting kann wild kombiniert werden, was auch in Kämpfen dringend benötigt wird, da auch die Gegner Crafting nutzen und Link unangenehm überraschen können.
Die Tastenbelegung und Steuerungselemente haben sich nur leicht verändert. Anfänger*innen werden werden vermutlich etwas Zeit benötigen, um sich an die Steuerung zu gewöhnen, da jede Taste des Controllers belegt ist und in der Hektik von Kämpfen Misserfolge möglich sind. Ansonsten lassen sich viele Elemente aus dem Vorgänger auch hier finden und erleichtern den Wiedereinstieg: Es kann wieder gejagt, gekocht, gebraut und gehandelt werden.
Ich baue mir eine Treppe in den Himmel (oder auch nicht)
Aufgrund der vielen neuen Fähigkeiten bekommen Spielende schnell Lust, kreative Ideen auszuprobieren. Die Spielwelt lädt dazu ein, sich abseits der eigentlichen Handlung an Konstruktionen auszutoben. So können verschiedenste Einzelteile kombiniert werden, wodurch fahrende Wagen oder fliegende Gleiter gebastelt werden können. Die Fortbewegungsmöglichkeiten sind nun quasi grenzenlos. Egal ob schwimmend, fliegend, fahrend, brennend: fast alles ist möglich und es ist ein großer Spaß, die eigenen Konstruktionen auszutesten. Auch im Internet lassen sich viele Videos der aberwitzigsten Fahrzeuge und Bauprojekte finden, denn die Physik im Spiel ermöglicht viele funktionierende kreative Ideen. Jedoch dauert es eine Weile, sich in die teilweise mühselige Steuerung sowie die Kameraperspektive einzugewöhnen und es gibt zudem ein Baulimit. Außerdem verschwinden die gebauten Objekte (bislang), sobald man sich zu weit von ihnen entfernt, sich teleportiert oder nach einem Ableben.
Neue alte Welt
Neben aller spielerischen Neuerungen ist die offene Welt Hyrule erneut der Star des Spiels. Fans des Vorgängers werden unzählige kleine Veränderungen entdecken können, die angepasst und erweitert wurden und einige Komfortfunktionen bedeuten. Der größte Spielspaß entsteht in der Reise, diese neue (alte) Welt wieder zu entdecken. Wo und wie hat sich die Welt von Hyrule verändert? Gab es eine Entwicklung bei den Charakteren, die ich aus dem Vorgänger kenne? Welche alten und neuen Figuren treffe ich? Und welche neuen Monster werden mich herausfordern und im Kampf vor echte Probleme stellen? Obwohl Tears of the Kingdom in derselben Welt wie der Vorgänger spielt, wurden viele neue Schauplätze erschaffen, wie den Himmel und den Untergrund. Es gibt somit noch viel mehr zu entdecken und zu erleben.
Das Open World Prinzip funktioniert so gut, weil es überall etwas zu erledigen gibt. Je nach Interesse kann die Hauptstory verfolgt werden, um Zelda wie gewohnt aus den Fängen des Bösen zu befreien. Allerdings kann diese Mission auch erstmal ignoriert werden, wenn man eher Interesse daran hat, einfach zu erkunden oder sich der zahllosen Nebenaufgaben der umherwandernden Charaktere anzunehmen. Bei der Entwicklung wurde viel Wert darauf gelegt, dass Spielende nicht bloß eine Route einschlagen, sondern verstreut durch die Welt wandern. Und diese Idee scheint sehr gut aufgegangen zu sein. Zwar gibt es feste Punkte, die irgendwo erreicht werden sollten, um das Gefühl von Fortschritt zu haben, allerdings lassen sich diese mit individuellen Wegen schlussendlich immer erreichen und hinterlassen so einzigartige Spielerlebnisse.
Wo Licht ist, da ist auch (wenig) Miasma
Die Kritikpunkte sind aufgrund der langen Entwicklungszeit eher mit der Lupe zu suchen: Die wunderschöne Grafik der Spielwelt kommt an die Leistungsgrenze der Spielekonsole heran, funktioniert aber in ihrer Spiellogik sehr gut und gibt eine lebendige Welt wieder. Die Steuerung ist erneut umfassend komplex und benötigt Stunden der Eingewöhnung für eine fehlerfreie Handhabung.
Frustmomente entstehen eher in den teilweise hektischen Kämpfen und der gleichzeitigen Kamera- und Menüführung. Das Bauen von Fahrzeugen und Konstrukten kann aufgrund der Steuerung frustreierend sein, wenn das gesamte Konstrukt in sich zusammenbricht. Da jedoch alle Entscheidungen von den Spieler*innen kommen und es unzählige Taktiken gibt, wie man ans Ziel kommt, wird kreatives Ausprobieren und eine gewisse Geduld auch belohnt.
Ansonsten gelten für Jugendliche dieselben Voraussetzungen wie beim Vorgänger: Die vielen Lesepassagen, die aufwendige und umfassende Steuerung, die hektischen Momente in Kämpfen mit vielen und großen bedrohlichen Monstern, die komplexen Rätsel und die teilweise düstere Handlung können Jüngere schnell überfordern. Wer jedoch bereits den Vorgänger bespielt hat und gut zurechtkam, wird auch im Nachfolger keine Schwierigkeiten bekommen.
Fazit
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist ein liebevoll und abwechslungsreich gestaltetes Open World Spiel, eine fantastische Fortsetzung der Zelda-Reihe und garantiert viele Stunden neuen Spielspaß. Fans der Reihe werden viele Neuerungen und Veränderungen aus dem Vorgänger entdecken können, sich jedoch schnell zurechtfinden, denn vor allem das Spielgefühl ist gleichgeblieben. Aber auch ohne den Vorgänger gespielt zu haben, kann schnell in die spannende Geschichte eingetaucht werden. Es gibt einzelne Szenen, die für Jüngere gruselig oder traurig sein könnten und vereinzelte Rätsel sind teilweise recht knifflig. Spielerfahrene Jugendliche sollten hiermit jedoch gut klarkommen. Tears of the Kingdom ist kein kurzes Spiel, sondern nimmt Solo-Spieler*innen auf eine lange Reise in die Fantasywelt Hyrule mit und belohnt diese Ausdauer mit vielen freudigen und spannenden Erlebnissen.
Bewertung der Spieletest-Gruppe
GamerSpace Stadtbibliothek Bielefeld
Bielefeld„Super Sounddesign, auch mit einem neuem Highlight: der Sound, wenn man durch ein Loch in den Untergrund fällt. Gänsehaut!“
„Sehr cool die Welt und Geschichte auf eigene Faust zu erkunden, allerdings nerven die Krogs ein bisschen.“
„Wunderschön, aber nicht unbedingt zeitgemäß.“