Packshot von Valorant. Auf dem Cover ist ein bewaffneter Charakter vor rotem Hintergrund zu sehen.
Spielbeurteilung

Valorant

Taktischer Team-Shooter mit einzigartigen Charakteren.

Gemeinsam mit einem Teamkameraden feuert die Spielfigur auf einen Gegner, der am anderen Ende des Platzes in einer Tür steht.
Die Spielfigur wartet an einer Ecke und hält den Bogen gespannt in der Hand.
Gemeinsam mit einem Teamkameraden verteidigt die Spielfigur einen Innenhof. Von Links kommt ein Feind und macht sich durch den Laser an seiner Waffe bemerkbar.
Gemeinsam mit einem Teamkameraden schießt die Spielfigur auf einen Gegner, der am anderen Ende des Raumes steht.
Ein Laser strahlt durch eine Gasse. Im Hinterhof steht eine Figur die eine Minigun trägt und diese abfeuert.
Die Spielfigur hat sich gerade um eine Ecke bewegt und einen Gegner erledigt.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Riot Games
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 2. Juni 2020
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 16
USK ab 16 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 10 Spieler*innen
  • Gegeneinander
  • Miteinander
  • Online

Zusatzinfos:

Pädagogische Altersempfehlung

16
spielbar ab 16 Jahren
e
eSport geeignet

Spielbeschreibung

Valorant ist ein Team Taktik-Shooter von Riot Games, dem Entwicklerstudio hinter League of Legends. Hier treten Spielende in zwei Teams mit je fünf Mitgliedern auf verschiedenen Karten gegeneinander an. Dabei hat stets ein Team die Aufgabe, den sogenannten Spike auf einem der beiden ausgewiesenen Plätze zu platzieren und zu verteidigen bis er detoniert, während das andere Team genau dies verhindern muss. Dabei können die Kontrahent*innen entweder durch Einsatz der Schusswaffen oder der Fähigkeiten der Heldenfiguren eingesetzt werden. Dieser Ablauf wiederholt sich dabei in zeitlich begrenzten Runden, zwischendurch tauschen die Teams ihre Aufgabe.

Pädagogische Beurteilung

Altbewährte Konzepte neu aufgelegt

Das Spielkonzept und der Ablauf sind keine neue Erfindung, zwei Teams mit je fünf Mitgliedern gegeneinander antreten zu lassen, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten bereits vielfach umgesetzt. So erinnert der grundlegende Aufbau stark an den sehr bekannten Shooter Counter-Strike, in dem in der klassischen Form ebenfalls zwei Fünferteams gegeneinander antreten. Auch das grundlegende Ziel ist für jedes Team dasselbe: Auf den größentechnisch eher übersichtlichen Karten gibt es zwei taktisch entscheidende Plätze, an denen das eine Team den sogenannten Spike platzieren und verteidigen muss, während das andere Team genau das verhindern soll. Eine Runde endet, wenn ein Team vollständig ausgeschaltet wurde oder der Spike entweder explodiert ist oder entschärft wurde. So weit, so Counter-Strike. Den Unterschied bilden die neun wählbaren Champions, ein Spielelement, welches sich grob mit dem Shooter Overwatch vergleichen lässt. Hier können vorgefertigte Charaktere mit einzigartigen Fähigkeiten gewählt werden, welche die ohnehin schon strategische Auseinandersetzung um eine weitere taktische Dimension erweitern. Taktisches Vorgehen, Absprachen und strategische Kooperation sind generell der zentrale Fokus des Spielablaufs und fordern entsprechende Kompetenzen bei den Spielenden. Dies spiegelt sich auch im Tempo wieder. Das Spiel sieht, zumindest aus der Beobachterperspektive, relativ langsam aus und es wirkt, als ob taktisches Vorgehen sinnvoller ist als schnelles Agieren. Rasant wird es meist nur in den meist kurzen Schusswechseln.

Einzigartige Agent*innen

Bei Valorant können sich Spieler*innen auf vorgefertigte Charaktere mit einzigartigen Fähigkeiten freuen. Alle Agent*innen besitzen hierbei insgesamt vier verschiedene Fähigkeiten: Eine Basisfähigkeit, die sich jede Runde regeneriert, zwei weitere Fähigkeiten, die zu Rundenbeginn gekauft und, falls diese nicht bereits verbraucht wurden, in die nächste Runde mitgenommen werden können und zudem eine ultimative Fähigkeit, die sich über Kills oder Orbs auflädt, welche an verschiedenen Positionen der Maps verteilt sind. Ultimative Fähigkeiten gewähren den Spielenden einzigartige starke Fähigkeiten, die entweder viel Schaden oder einen taktischen Vorsprung mit sich bringen.
Insgesamt kann aus 20 einzigartigen Agent*innen gewählt werden, die sich in vier unterschiedliche Klassen unterteilen: Duellant*innen, die darauf ausgelegt sind, gegnerische Agent*innen zu eliminieren, Initiator*innen, die Mitspielende auf bevorstehende Konfrontationen vorbereiten können, Taktiker*innen, die dem eigenen Team einen Vorteil verschaffen können und zu guter Letzt Wächter*innen, die Informationen über das gegnerische Team sammeln und ihre geplanten Aktionen gekonnt verhindern können. Alle Charaktere können gezielt freigespielt werden, indem man den dazugehörigen Vertrag auswählt. Anschließend können durch das Sammeln von Erfahrungspunkten der oder die jeweilige Agent*in sowie dazugehörige Waffenskins nach und nach freigespielt werden. Der Vertrag kann jederzeit gewechselt werden und jeglicher Agent*innen-Fortschritt bleibt weiterhin bestehen.

Kompetitiver Online Multiplayer und dessen Herausforderung

Genretypisch steht die kompetitive Herausforderung im Vordergrund. Dies spiegelt sich auch im Tempo wider, denn das Spiel sieht, zumindest aus der Beobachterperspektive, relativ langsam aus und wirkt, als ob taktisches Vorgehen sinnvoller ist als schnelles Agieren. Rasant wird es meist nur in den meist kurzen Schusswechseln. So stellen viele Absprachen und strategische Kooperation den zentralen Fokus des Spielablaufs dar, was gewisse Kompetenz der Teamfähigkeit erfordert. So muss man sich in sein Team einfügen und konstruktiv einbringen. Andererseits können hier jedoch auch nicht selten auftretende Schwierigkeiten entstehen, wie Frustration oder Konflikte unter den Spielenden. Schlechte Verlierer*innen ebenso wie schlechte Gewinner*innen werden auch hier auftreten und oftmals kann hier die Frustrationstoleranz auf eine harte Probe gestellt werden.

Mikrotransaktionen

Bei Valorant wird zwischen zwei verschiedenen Währungen unterschieden. Valorant Points (VP) sind die gängigste und wohl bekannteste Währung, mit der die meisten kosmetischen Inhalte im InGame-Shop gekauft werden können. Für 5€ erhalten Spieler*innen 475 VP, für 10€ sind es 1000 VP mit einem Bonus von 50 VP, für 20€ – 2050 VP mit einem Bonus von 150 VP und so weiter bis zu 100€, für die man 11000 VP mit einem Bonus von 1500 VP erhält. Also stellt 1€ umgerechnet ungefähr 95 VP dar (wenn die Boni nicht mit verrechnet werden). Hauptsächlich werden Waffenskins im InGame-Shop angeboten. Diese fangen bei 1275 VP (ca. 13€) an und gehen manchmal bis zu 4950 VP (ca. 50€). Es gibt oftmals auch die Möglichkeit, ganze Bundles zu kaufen, in denen mehrere Skins in einem gesamten Paket erworben werden können. Die Preise der Bundles weichen oft stark voneinander ab. So können einige Bundles für 3500 VP (ca. 35€) und andere für 9900 VP (nahezu 100€) erworben werden.
Die meisten Waffenskins bieten zudem die Möglichkeit, Spezialeffekte freizuschalten, sodass eine Waffe z.B. nach einer Eliminierung die Farbe ändern kann oder plötzlich anfängt bunt zu leuchten. Solche Spezialeffekte können nur mit einer bestimmten Währung erworben werden, die entweder durch das aktive Spielen an sich oder auch durch den direkten Kauf erworben werden kann. Es handelt sich hierbei um die sogenannten Radianite Points (RP). Falls sich Spielende für den direkten Kauf der RP entscheiden, müssen sie ihr Konto-Guthaben erstmal mit VP aufladen, denn 20 RP kosten 1600 VP (ca. 16€), 40 RP kosten 2800 VP (ca. 28€) und 80 RP können mit 4800 VP erworben werden. Ein Spezialeffekt für einen Waffenskin kostet in der Regel 10 RP (also umgerechnet ca. 8€).
Wie in den meisten Online Free-to-Play Spielen bietet auch Valorant einen Battle-Pass an, durch den Spieler*innen nach dem Kauf durch aktive Spielzeit zahlreich viele kosmetische Inhalte in einem Stufensystem freispielen können. Der Battle Pass kostet 10€ (1000 VP). Im derzeitigen Battle-Pass (Stand Januar 2023) erhalten Spieler*innen in der 50sten und somit letzten Battle-Pass Stufe einen Messer-Waffenskin. Messer-Waffenskins gehören bei Valorant zu der wohl teuersten Waffenskin-Kategorie und können normalerweise 30-50€ kosten.

Fazit

Valorant setzt als teambasierter Taktik-Shooter auf die Kombination altbewährter und bekannter Konzepte anderer erfolgreicher Taktik-Shooter, wie Counter-Strike und Overwatch, um auf dem kompetitiven Online-Spielemarkt einen weiteren Vertreter anbieten zu können. Dies kann neben den spielerischen Herausforderungen und dem damit verbundene Spielspaß auch die, aus diesem Genre bekannten, Schwierigkeiten mit sich bringen, welche potenziell in jeder Form des Wettbewerbs auftreten können. Zudem müssen Spieler*innen tief in ihre Taschen greifen, da die meisten Skins im Vergleich zu anderen Free-To-Play Spielen deutlich teurer sind.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Jugendwohnheim Bernhard Letterhaus

Köln Poll
Meinung der Tester*innen

Die Testergruppe Jugendwohnheim Bernhard Letterhaus hat sowohl die Beta- als auch die Vollversion getestet. Sie bezeichnen insbesondere die soziale Komponente als extrem wichtig, da sich mit den Teammitgliedern abgesprochen werden kann und sollte. Des Weiteren gibt es sowohl einen teaminternen als auch einen offenen Textchat und einen teaminternen Sprachchat. Da es sich um einen reinen Mehrspieler-Titel handelt, ist Kommunikation extrem wichtig, jedoch kann die Stimmung durch Kommentare von einzelnen stark beeinflusst werden. Abgesehen von sozialen Netzwerken gibt es noch keine nennenswerte Community, was aber an der Tatsache liegt, dass Valorant aktuell noch nicht lange erhältlich ist.
Die Grafik kann relativ realitätsnah, zum Beispiel bei der Umgebung und den Waffen, aber auch comicartig sein, zum Beispiel das Aussehen der Agenten. Jedoch sind die Spezialeffekte durch übernatürliche Fähigkeiten oder knallbunte Waffeneffekte von der Realität abgegrenzt. Aufgrund der verschieden Kommunikationsmöglichkeiten kann es allerdings passieren, dass einzelne gemobbt werden, da der Sprachgebrauch nicht überwacht werden kann. Die Altersfreigabe ab 16 Jahren kann eventuell als zu hoch debattiert werden, da sich manche Inhalte, auf die sich die Einstufung bezieht, ausschalten lassen. Aber auch wenn es sich um eine fiktive Version der Erde handelt, steht aufgrund des Genres Gewalt als einzige Handlungsmöglichkeit im Vordergrund.
Valorant ist interessant für Spieler*innen, die die gerne Teamshooter oder Shooter mit besonderen Fähigkeiten spielen. Wer sowohl Counter-Strike als auch Overwatch mag, wird sich hier vermutlich schnell zu Hause fühlen. Aufgrund der Tatsache, dass jeder Agent einzigartige Fähigkeiten hat, ist es jedem möglich, so zu spielen, wie man möchte. Es ist einfach, sich in die Steuerung einzuarbeiten, jedoch eher komplex, den jeweiligen Agenten zu meistern. Obwohl Valorant auch frustrierend sein kann, bietet es auch sehr viel Spaß und man kann auch mal die Zeit vergessen.

Spielspaß: