World of Warcraft

Der wohl bekannteste Vertreter des Onlinerollenspiel-Genres ist World of Warcraft. Seit 2004 hat das Spiel insgesamt 9 Erweiterungen bekommen und brachte erst 2022 mit Dragonflight die aktuelle Erweiterung raus. Mit World of Warcraft Classic aus dem Jahr 2019 holte Blizzard die Spielenden in die Originalversion zurück und seitdem besteht die Möglichkeit, die Story von Beginn an neu zu erleben. Die Classic-Variante umfasst mittlerweile die ersten beiden Erweiterungen The Burning Crusade aus 2007 und Wrath oft the Lich King aus 2008. Das Spielprinzip ist seit dem Original gleichbleibend: Man erstellt seinen Charakter und erledigt Quests oder bestreitet zusammen mit einer Gruppe sogenannte Dungeons, mit gegnerischen Kreaturen gefüllte Höhlen und Zonen, um stärker zu werden. Sobald der Charakter das höchste Level erreicht, können zusammen mit bis zu 25 Spielenden sogenannte Raids bestritten werden, in welchen die besten Gegenstände warten, um den Charakter aufzuwerten. Nebenbei kann Berufen nachgegangen sowie Erfolgen nachgeeifert werden und es können Reittiere gesammelt oder Haustierkämpfe á la Pokémon bestritten werden. World of Warcraft bietet endlos viele Möglichkeiten Zeit zu investieren.

Pädagogische Beurteilung

Horde oder Allianz?

Die Welt und die Geschichte von World of Warcraft baut auf den Warcraft-Spielen auf und trägt die Auseinandersetzungen zwischen Horde und Allianz, die beiden wählbaren Fraktionen, weiter fort. Je nach Wahl stehen verschiedene Rassen zur Verfügung. Im Original waren es Menschen, Nachtelfen, Gnome und Zwerge bei der Allianz und Orcs, Untote, Tauren und Trolle bei der Horde. Mit jeder Erweiterung wurden abwechselnd eine Rasse oder eine Klasse hinzugefügt, sodass die Auswahl mittlerweile deutlich bereiter gefächert ist. Die Feindlichkeit zwischen den beiden Fraktionen lässt sich auch im Spiel wiederfinden, so können Hordler und Allianzler nicht miteinander kommunizieren und gerade im „PvP“-Bereich greifen sich die Spielenden der beiden Fraktionen gegenseitig an.

Augen auf bei der Klassenwahl

Neben den Rassen kann eine der 13 verschiedenen Klassen gewählt werden. Heilen, Schaden machen oder vorne stehen und Schläge kassieren? Die verschiedenen Optionen können in verschiedene Rollen eingeteilt werden. Ein Schurke oder Magier will die Lebensbalken der Gegner senken, in der Rolle des Heilers werden die leeren Lebensbalken der Mitstreitenden gefüllt. Und als Tank hofft man, dass das eigene Schild die zum Teil riesigen Fäuste der Gegner abwehrt, während man auf die heilenden Hände des Paladins oder Priesters hofft. Die Klassen spielen sich sehr einzigartig und können je nach Spieler*innen-Typ verschieden ansprechend sein.

Dungeons und Raids

Der Hauptaspekt von World of Warcraft ist das gemeinsame Bestreiten von Dungeons und vor allem Raids. Diese können sehr einfach durch das integrierte Dungeon Tool betreten werden und die fehlenden Personen werden automatisch dazu gesucht. Zwar kann man früh schon kleinere Dungeons betreten, um an einer Raidgruppe mit 25 Personen teilzunehmen, müssen jedoch einige Vorbereitungen getroffen werden. Zunächst muss der Charakter die maximale Stufe erreicht haben, welche je nach Erweiterung variiert. Auch die Ausrüstung sollte ab einem gewissen Grad stimmen und die Mechaniken der Gegner bekannt sein. Dies kann anfangs sehr herausfordern sein. Je nach Ambition der Gruppe ist es üblich in verschiedenen Sprachchats aktiv zu sein, wie z.B. Discord. 

Gilden

Wenn man keine Lust hat ständig mit neuen Leuten unterwegs zu sein, kann auch einer Gilde beigetreten werden. In Gilden schließen sich mehrere Spielende zusammen, um gemeinsam Spielinhalte zu erleben, meistens stehen hier aber Raids im Fokus. Gilden können ganz verschiedene Ansprüche an Spielende stellen, sei es auf persönlicher oder spielerischer Ebene.

Abonnement

World of Warcraft ist seit Beginn nur durch ein Abo Modell verfügbar. Zusätzlich muss man sich jede neue Erweiterung kaufen, um diese spielen zu können. Dies gilt immer nur für die aktuelle Erweiterung, da alle vorherigen automatisch spielbar werden, wenn ein aktives Abo vorhanden ist. Für die Classic-Variante gilt dies nicht, hierfür wird lediglich ein aktives Abonnement vorausgesetzt.

Endlos viele Möglichkeiten

World of Warcraft kostet Zeit… viel Zeit. Die Stundenanzahl mancher Spielendenaccounts würden ungeahnte Rekorde brechen. Und umso mehr Zeit investiert wird, desto tiefer taucht man in die Welt von Azeroth ein und wirklich fertig wird man nie. Nicht nur, dass es gar unmöglich ist, sämtliche Erfolge oder alle Reittiere zu erhalten, durch ständige Patches und Erweiterungen hat World of Warcraft kein Ende. Ein reflektiertes Spielverhalten und Zeitmanagement sollten auf jeden Fall eingehalten werden. Viele Spielende haben feste Raidtage und -zeiten, weshalb das Spiel sehr schnell viel Raum im eigenen Leben einnehmen kann. Wenn der neue Raid donnerstags um Mitternacht erscheint, gibt es nicht wenige Gilden, die diesen direkt betreten wollen. Hierbei kann es schnell Konflikte geben, z.B. zwischen Arbeitsleben und Spiel.

Fazit

World of Warcraft bietet endlos viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Man kann mit anderen zusammenspielen oder allein durch vergangene Erweiterungen fliegen, um begehrte Reittiere zu sammeln oder besonders aussehende Ausrüstungsgegenstände zu finden, damit der eigene Charakter nach Belieben gekleidet werden kann. Es gibt über 4.000 mögliche Erfolge, die zum Teil verschiedene Belohnungen bereithalten oder bloß von anderen Spielenden bewundert werden. World of Warcraft ist und war immer ein Spiel, in welches sehr viel Zeit gesteckt werden kann. Die Mechanismen des Spiels wie Erfolge, regelmäßige Raids mit zufälligen Verbesserungen und stetige Erweiterungen sowie die sich aufbauenden sozialen Kontakte lassen schnell die Spielzeit vergessen. Die Möglichkeit, im Spiel auf neue Leute zu treffen und soziale Kontakte zu knüpfen ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Heranwachsende sollten daher für das eigene Zeitmanagement und die Risiken von Online-Kontakten sensibilisert werden.