Crash Team Racing Nitro-Fueled

Bei Crash Team Racing Nitro-Fueled handelt es sich um ein Kart-Rennspiel im Universum der Crash Bandicoot-Reihe. Der Fun-Racer ist dabei eine Neuauflage, welche in ihrer Erstfassung 1999 auf der PlayStation erschien. Außerdem enthält er auch vereinzelte Inhalte aus zwei weiteren Spielen, Crash Nitro Kart (2003) und Crash Tag Team Racing (2005). Genretypisch können hier Spielende in Action-Arcade-lastigen Rennen mit- oder gegeneinander antreten und um die Wette fahren. Es stehen verschiedene Spielmodi zur Verfügung, etwa ein Storymodus, der nur alleine gespielt werden kann. Mehrspielermodi sind mehrere vorhanden, je nachdem ob schnelle Einzelrennen oder ein ganzes Turnier gefahren werden möchte. Außerdem gibt es einen Ingame-Shop, in dem neue Fahrer*innen und verschiedene optische Anpassungen für die Fahrzeuge erspielt werden können. Darüber hinaus gibt es zeitlich begrenzte Grand-Prix-Events und die Möglichkeit, die für den Shop benötigten Münzen für Echtgeld zu erwerben.

Pädagogische Beurteilung

Das Mario Kart Dilemma

Wie die meisten Kart Racing Spiele gerät auch dieser Titel schnell in eine durchaus schwierige Situation, nämlich der Vergleich mit dem Genreprimus Mario Kart. Die meisten Spielenden kennen die bekannte Reihe von Nintendo und selbst Menschen, die mit Games sonst nicht viel zu tun haben, kennen zumindest den Namen oder haben schon einmal ein Rennen gesehen. So kommt es unweigerlich dazu, dass der Vergleich gezogen wird und die anderen Titel dabei nicht gut wegkommen. Dies ist auch im Rahmen unseres Tests passiert, wodurch Aspekte, die dieser Titel anders macht als die Konkurrenz, zu schnell als negativ eingestuft wurden, auch wenn diese für sich gestellt vielleicht nicht schlecht sind. Dafür kann der Titel an sich natürlich nichts und es kann und darf auch nicht alles eins zu eins wie bei der Konkurrenz gleich sein. Jedoch muss auf dieses Dilemma hingewiesen werden, weil gerade Kinder und Jugendliche sich dadurch vorschnell frustrieren lassen, dem Spiel so keine faire Chance einräumen und es womöglich unbeachtet in der Ecke landet. Auf der anderen Seite kann dies auch Potenzial bieten, um für Unterschiede zu sensibilisieren und ein wenig kritische Medienkompetenz zu fördern.

Viel zu tun, wenig Erklärung

Durch die angebotenen Modi können Spielende hier durchaus eine gute und spaßige Zeit verbringen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, um weitere Inhalte und Fahrzeuge sowie neue Fahrer*innen und für diese noch verschiedene Farbvarianten und Kostüme freizuschalten. Auch im Mehrspielermodus steckt ein Wiederspielwert, da Spielende hier gegen Freunde antreten oder online um Punkte und Plätze in der Rangliste fahren können. Es können außerdem in zeitlich begrenzten Grand-Prix-Events weitere Belohnungen erspielt werden.
Im Rahmen unseres Tests sind viele dieser Aspekte jedoch kaum erläutert worden und teilweise gar nicht in Erscheinung getreten. Nach dem Start erscheint das Hauptmenü mit den verschiedenen Modi und Einstellungen. Wer schon einmal einen Kart-Racer gespielt hat, kommt zumindest einigermaßen schnell zum gewünschten Rennen und es wird auch sehr schnell ersichtlich, dass es viele Inhalte zum Freispielen gibt. Wie genau welche Dinge wo freigeschaltet werden, wird jedoch nicht verraten. Selbst der Storymodus, der nur alleine gespielt werden kann, gibt kaum Hinweise darauf, wie diese Struktur aufgebaut ist. Dieser Umstand kann ebenfalls frustrierend wirken, sofern nicht die Bereitschaft vorhanden ist, dort Zeit zu investieren. Wer sich auf schnell zugängliche Partien mit Freunden freut, muss dann auch mit Einschränkungen rechnen und sich im Zweifel Erklärungen aus dem Internet einholen.

Steuerung und Mikrotransaktionen

Gerade bei der Steuerung fielen im Laufe des Tests mehrere Dinge auf. Zum einen wurde auch hier erneut der Vergleich zu anderen, geläufigeren Titeln gezogen. Dass diese nicht identisch sind, liegt in der Natur der Sache, jedoch bietet der Titel hier ein paar interessante Steuerungsmechaniken, die Abwechslung zum Gewohnten bieten. Dieses Potenzial wird jedoch gleich wieder verschenkt, da die Steuerung ebenfalls nicht einführend erklärt wird. Durch dieses Nichtwissen in Kombination mit dem gezogenen Vergleich sorgte auch dies eher für Frustration, als für die Motivation, sich das Handling anzueignen.
Noch einmal zurück zu den erspielbaren Inhalten: Es gibt eine Währung innerhalb des Spiels, mit der neue Inhalte erstanden werden können. Diese sogenannten Wumpa-Münzen können jedoch auch in Paketen für Echtgeld gekauft werden. Dadurch können Zusatzinhalte natürlich schneller als durch das Erspielen der Münzen freigeschaltet werden. Allerdings kann schnell mal das Taschengeld aufgebraucht werden. Hier gilt es aufmerksam zu sein und entsprechend aufzuklären.

Fazit

Crash Team Racing Nitro-Fueled ist eine durchaus gelungene Neuauflage des Titels der ersten PlayStation. Als Kart-Rennspiel bietet es die Möglichkeit, sowohl alleine im Storymodus Turnierrennen zu fahren oder im Mehrspielermodus mit oder gegen Freunde oder online anzutreten. Durch die Nähe zu genregleichen Konkurrenztiteln können jedoch schnell Vergleiche gezogen werden, wodurch einzelne Aspekte kritisch wahrgenommen werden können. Obwohl viele Inhalte geboten werden und noch mehr erspielt werden können, kommuniziert das Spiel leider kaum irgendwelche Zusammenhänge oder Abläufe. Durch diesen Umstand bestehen viele Unklarheiten, die einen schnellen unkomplizierten Zugang zumindest spürbar einschränken können. Dies trifft auch besonders auf die Steuerung zu, welche nicht einführend erklärt wird. Dadurch entsteht erneut der negative Vergleichscharakter und etwaige abwechslungsreiche Unterschiede zum gewohnt-bekannten fallen dem zum Opfer und können ebenfalls Frustration auslösen. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass im Rahmen des spielinternen Shops die Möglichkeit besteht, die spieleigene Währung in Paketen auch für Echtgeld zu erwerben, um diese dann im Spiel für neue Inhalte umzusetzen.