
Five Nights at Freddy’s 4
Besonders gruseliges Indie-Horrorspiel mit vielen Schreckmomenten, bei dem es vor allem um das genaue Hören geht.
Allgemeines
Jugendschutz & Altersempfehlung
USK Alterskennzeichen
- Ängstigende Inhalte
Spielmodi:
- nur alleine spielbar
Zusatzinfos:
Pädagogische Altersempfehlung
- Geschick
- Genaues Hören
Spielbeschreibung
Der vierte Teil der beliebten Indie-Horrorspielreihe, unterscheidet sich sowohl vom Inhalt als auch dem Spielprinzip stark von den Vorgängern. Während in den vorherigen Teilen eine Nachtwache in einem Restaurant oder Horrorhaus gespielt wurde, schlüpfen die Spielenden nun in die Rolle eines Kindes, welches versucht, sich in seinem eigenen Schlafzimmer vor den alptraumhaften Versionen der mechanischen Tierfiguren, den sogenannten Animatronics, zu schützen. Dafür muss nach den Atemgeräuschen der Animatronics gelauscht, in die Flure geleuchtet und im richtigen Moment die linke oder rechte Zimmertür geschlossen werden. Doch die Bedrohung kann auch aus dem Zimmer selbst kommen: Beispielsweise springt ein Fuchs aus dem Schrank oder auf dem Bett sammeln sich böse lachende Plüschbären. Wie in den vorherigen Teilen gilt es, fünf Nächte bis sechs Uhr morgens zu überstehen.
Pädagogische Beurteilung
Ein Kindheitstrauma
Vor der eigentlichen Spielnacht wird ein Minispiel im Retro-Pixel-Art-Stil gespielt, bei dem ein kleiner Junge von seinem großen Bruder und dessen Freunden schikaniert wird. So wird er unter anderem in einem Restaurant in den Lagerraum für Animatronic-Teile eingesperrt, wodurch sich seine Angst vor den eigentlich harmlosen Roboterfiguren in Form von Alpträumen manifestiert. Diese alptraumgefüllten Nächte werden mit realistischer Grafik aus der Perspektive des Jungen gespielt, der vor seinem Bett hockt und in der Dunkelheit nach den Atem- und Schrittgeräuschen der Animatronics lauscht. Hört man diese, muss eine der beiden Türen zugehalten werden, bis die Animatronics verschwunden sind. Zudem müssen der Schrank und das Bett im Zimmer überprüft werden, da auch dort mit der Zeit aus harmlosen Plüschtieren gefährliche Monster werden.
Reagieren Spielende nicht schnell genug, kommt es zu einem sogenannten Jumpscare: Dabei springen die Animatronics plötzlich mit einem lauten Schrei besonders nah an den Bildschirm, um zu erschrecken. Einige Jumpscares lassen sich nicht vermeiden und treten wiederholt in jeder Nacht auf. Dadurch, dass bei Five Nights at Freddy’s 4 die Lautstärke besonders hochgestellt werden muss, um das Atmen der Animatronics zu hören, sind auch die Jumpscares besonders laut und wirkungsvoll. Das Spiel bietet keine Möglichkeit, die Lautstärke der Jumpscares runterzustellen.
Hörvermögen, schnelle Reaktionsfähigkeit und Gruselfaktor
In Five Nights at Freddy’s 4 geht es vor allem darum, genau hinzuhören, um herauszufinden, auf welcher Seite sich die Animatronics befinden und entsprechend schnell zu reagieren. Das kann aufregend sein und als Test der eigenen Fähigkeiten gesehen werden. Das Spiel fordert ein hohes Maß an Konzentration und viel Geschick, aber auch strategisches Denken, da alle Animatronics ein unterschiedliches Angriffsmuster haben.
Das Gruseln kann Spaß machen und spannend sein. Dadurch, dass die Spielenden durchgängig beschäftigt und konzentriert sind, baut sich Anspannung auf, die erst im Moment des Jumpscares oder durch das Ende der Nacht gelöst wird. Für Personen, die nicht mit Stress umgehen können oder schreckhaft sind, kann das Spiel Angstzustände und körperliche Reaktionen auslösen. Daher richtet es sich an Personen, die mit Horror und Schrecken umgehen können.
Ein Spiel mit Kind, aber nicht für Kinder geeignet
Five Nights at Freddy’s 4 gilt als der gruseligste Teil der Reihe. Obwohl das Spiel keine realistische Gewalt oder Blut darstellt, ist es allein aufgrund des Horroraspekts und der zahlreichen Jumpscares nicht für Kinder und schreckhafte Personen geeignet. Auch die Art, wie der Inhalt präsentiert wird, muss kritisch herangezogen werden: Spielende steuern aus der Ego-Perspektive eines Kindes, wodurch ein hohes Identifikationspotenzial für Kinder und Jugendliche besteht. Zudem wird in dem Spiel der sichere Ort des Kinderzimmers zu einem Entstehungsort für Alpträume, was vor allem jüngere Kinder nachhaltig verstören kann, zumal die junge Hauptfigur diese Alpträume selbst durchlebt. Auch die Designs der Animatronics sind im Vergleich zu den Vorgängern durch zahlreiche scharfe Zähne und Krallen und ein generell heruntergekommenes Aussehen besonders gruselig.
Anzumerken ist auch, dass Five Nights at Freddy’s 4 nicht nur in der Core Collection enthalten ist, sondern auch in leicht abgeänderter Form als Minispiel in Five Nights at Freddy’s VR: Help Wanted teils in VR spielbar ist.
Fazit
Five Nights at Freddy’s 4 ist ein spannendes und gruseliges Spiel, das sich jedoch aufgrund der vielen Schreckmomente und der Inszenierung an ältere Jugendliche und Erwachsene richtet. Die zugrundeliegende Geschichte wird zwar im Retro-Pixel-Art-Stil erzählt, doch finden die Spielnächte in einem realistischen Setting aus der Ego-Perspektive eines Kindes statt und simulieren Alpträume, die nah an der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sind. Für ältere Personen, die mit Horror und Schrecken gut zurechtkommen, bietet das Spiel eine immersives Erleben, das sich überwiegend auf Hören fokussiert.