Packshot Legend of Mana
Spielbeurteilung

Legend of Mana

HD-Remaster-Version des kreativen Rollenspiel-Klassikers.

Eine Figur kämpft in einer Höhle gegen ein großes, vogelähnliches Wesen.
Zwei Figuren stehen in einem magischen Wald in dem die Bäume Gesichter haben.
Landkarte von Aura mit verschiedenen Spielorten. Gerade ausgewählt sind die Ghatt-Grotten.
Kampfszene zweier Figuren auf einem Feld mit Bergen von Spielzeugpuppen, Gemüse, Totenköpfen und weiteren Gegenständen.
Eine Figur geht von einem kleines Fachwerkhaus aus den Weg entlang, ein kleines orangenes Tier folgt ihr.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Square Enix
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 24. Juni 2021
Genres:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 2 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Lokal

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

Nach Secret of Mana und Trials of Mana, erhielt nun auch das ursprünglich 1999 für die PlayStation erschienene Rollenspiel Legend of Mana eine Neuauflage. Da der Ursprungstitel niemals offiziell in Europa erschienen ist, ist dies also auch die erste Veröffentlichung in Deutschland. Hierbei handelt es sich zudem nicht um ein komplettes Remake, sondern ein HD Remaster. Das Spiel wurde also grafisch und technisch aufgearbeitet, jedoch nicht komplett neu aufgelegt. Nichtsdestotrotz erstrahlt die nostalgische Retro-Grafik in neuem Gewand.
Die Grundgeschichte, dass die Welt in Gefahr ist, ist sehr simpel gehalten und wird durch optionale Nebenfiguren und drei unterschiedliche Handlungsbögen erzählt. Anders als in ähnlichen Rollenspielen, ist die Spielwelt von Legend of Mana hierbei erstmal komplett leer und muss nach und nach aufgebaut werden. Hierzu werden Ortschaften, Städte, Wälder und Höhlen auf der Karte platziert und können dann besucht werden. Je nachdem, welche Entscheidungen beim Erstellen getroffen werden, ändert sich das Abenteuer bei jedem Durchgang.

Pädagogische Beurteilung

Kreatives World-Building

Zu Beginn können die Spielenden eine wahlweise männliche oder weibliche Spielfigur, eine Waffe sowie eine Karte aussuchen und die ersten Orte auf dieser platzieren. Hierbei spielt es eine große Rolle, wo welche Orte platziert werden. So sind die Monster in Arealen, die sehr spät oder weit vom eigenen Heim platziert werden, stärker und die Orte verfügen über elementare Eigenschaften, die sich aufheben oder verstärken, je nachdem, neben welches andere Gebiet sie gesetzt werden. So hat die Lage nicht nur eine kosmetische Komponente, sondern beeinflusst auch Aktionen und Eigenschaften in den Gebieten. Auch wenn diese Mechaniken kurz erklärt werden, erhält man wenig vertiefende Informationen über Vor- und Nachteile des World Buildings. Dies liegt daran, dass dieses Prinzip darauf setzt, dass die Erfahrung wächst und Spielende bei erneuten Durchgängen andere Wege ausprobieren. Für Neueinsteiger*innen kann dies jedoch erstmal überfordernd wirken, da nicht immer klar ist, was als nächstes getan werden muss. So gilt es auszuprobieren, um sich das Wissen selber zu erarbeiten.

Verschiedene Gefährten

Nachdem die Ortschaften auf die Karte gesetzt wurden, enthüllt sich, um was für Orte es sich handelt. In den Städten können Gegenstände gekauft, Gespräche geführt und Nebenmissionen angenommen werden. Außerdem finden sich hier unterschiedliche Nebencharaktere, die als Partner akquiriert werden können. Diese können auch optional von einer zweiten Person gesteuert werden. Die unterschiedlichen Figuren beeinflussen auch die verschiedenen Nebenmissionen und etwaige Dialoge mit anderen Charakteren. Werden dann Aufgaben erfüllt, führt dies teilweise zu Folgemissionen. Wählt man jedoch währenddessen einen anderen Partner oder erfüllt nicht direkt die gemeinsame Aufgabe, kann es auch sein, dass Partner sich eigenständig verabschieden und die Mission nicht abgeschlossen werden kann. Auch dies sind Erfahrungen, die durch das Spielen gelernt werden und bei einem erneuten Durchgang anders umgesetzt werden können.

Kämpfe und Schätze

In den Höhlen oder Wäldern bewegen sich die Spieler*innen durch 2,5D-Gebiete, die teilweise sehr gradlinig aufgebaut sind, während andere mehr einem Labyrinth ähneln. Diese Orte sind in der Regel voller Monster, die in Echtzeitkämpfen besiegt werden müssen. Hierdurch werden die Held*innen immer stärker, lernen neue Fähigkeiten und finden auch verschiedene hilfreiche Gegenstände und Schätze. Das Kampfsystem ist vielseitig und es können mit der Zeit unterschiedliche Waffen und Spezialattacken ausgewählt werden. Am Ende einer Mission erwarten die Spielenden oft Endbosse, die besonders stark sind. Zudem erhält man am Ende von Missionen in der Regel auch Artefakte, die wiederum auf der Karte genutzt werden können, um wiederum neue Orte freizuschalten.

Fazit

Das nostalgische Rollenspiel kombiniert hübsche Retro-Optik und ein interessantes und kreatives Gameplay. Die Remaster-Version ähnelt dem Vorgänger spielmechanisch sehr, jedoch wurden alle Hintergründe sehr gelungen komplett neu gezeichnet. Auch die Musik wurde neu aufgelegt, es kann jedoch zwischen der alten und der neuen Musik gewählt werden. Die freien Möglichkeiten, das Abenteuer durch das Gestalten der Spielwelt frei zu beeinflussen, bietet einen hohen Widerspielwert. Das unkonventionelle Spielprinzip ist hierbei besonders für Fans von Rollenspielen interessant, die gerne unterschiedliche Möglichkeiten austesten und das Geschehen aktiv mitgestalten wollen. Neueinsteiger*innen könnten sich jedoch durch die große Freiheit etwas überfordert fühlen, auch da der zusammenhängende Storystrang nur bedingt vorhanden ist.