Das Cover von Minecraft Dungeons.
Spielbeurteilung

Minecraft Dungeons

Hack&Slay Abenteuer im Minecraft-Universum.

Drei Figuren laufen über eine Holzbrücke, welche über einer Lavaschlucht hängt.
Zombies und Skelette laufen bei Nacht auf eine kleine Gruppe von Pixelfiguren zu. Es sind Spezialeffekte von Angriffen zu erkennen.
Eine Zauberer und eine Kriegerfigur werden von einem gelben Schild umhüllt. Um sie herum sind Figuren mit Bögen zu erkennen.
Eine als Wolf verkleidete Figur schießt einen langen Strahl auf ein vor ihm stehendes Skelet. Im Hintergrund kämpfen ein Skelet mit Schild und ein menschliche Figur gegeneinander.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Xbox Game Studios
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 26. Mai 2020

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 12
USK ab 12 freigegeben

Spielmodi:

  • max. 4 Spieler*innen
  • Miteinander
  • Lokal
  • Online

Pädagogische Altersempfehlung

12
spielbar ab 12 Jahren

Spielbeschreibung

Minecraft Dungeons ist ein Action Adventure im Hack & Slay-Genre, angesiedelt im Minecraft-Universum. Spielende können aus einer Reihe Held*innen eine Spielfigur wählen und erleben dann den kurzen Prolog. Hier wird die Story angerissen, welche besagt, dass ein sogenannter Illager ein mächtiges magisches Artefakt findet und damit beginnt, die Welt zu unterjochen. Die Aufgabe der Spielenden ist es, die unschuldigen Bewohner*innen der Welt zu retten sowie die Monster und die feindlichen Anhänger*innen zu besiegen. Dabei werden verschiedene Schauplätze bereist, die labyrinthähnlich aufgebaut sind und erforscht werden wollen, um das Ziel zu erreichen und sich gleichzeitig mithilfe von den minecrafttypischen Waffen sowie weiteren Gegenständen durch die Gegnerhorden zu kämpfen.

Pädagogische Beurteilung

Diablo in Minecraftlook?

Der Titel ist nach dem Muster des Hack&Slay-Genres aufgebaut. Die Kameraperspektive zeigt das Geschehen von schräg oben, während sich die gesteuerten Charaktere in alle Richtungen auf dem Boden entlang bewegen. Die einzelnen Level sind oft weitläufig, jedoch nicht wirklich komplex gewunden und verschachtelt. Auch eine Karte ist jederzeit verfügbar und zeigt die möglichen Wege. Hinter jede Ecke lauern entweder eine ganze Meute an Monstern oder ein paar wenige starke, welche die Held*innen auf Sichtkontakt attackieren und am Weiterkommen hindern wollen.
Sämtliche Elemente haben dabei die Optik der aus Minecraft bekannten Pendants. Zu den Waffen gehören Schwerter, Äxte, Pickhacken, Bögen, Armbrüste, aber auch ein paar Neuzugänge. Auch die Gegner sind allesamt bekannt, so treffen Abenteurer*innen auf Zombies, Skelettschützen, Spinnen mit Spinnweben oder auch die berüchtigten Creeper, welche sich in der Nähe der Figur in die Luft sprengen. Die Anforderungen sind anders als beim originalen Minecraft, die Spielmechaniken sind im Vergleich zu anderen Vertretern des Genres jedoch stark vereinfacht und daher leicht verständlich, ohne für Verwirrung zu sorgen.

Spielmodi und Schwierigkeit

Während in den einzelnen Leveln stets eine bestimmte Mission erfüllt werden muss, kommen Spielende nach dem Erfüllen zurück in das Lager. Hier können sie verschnaufen, die Ausrüstung überprüfen, Gegenstände austauschen oder beim persönlichen Schmied neue Gegenstände gegen Edelsteine erwerben. Die Gegenstände, die gefunden oder gekauft werden können, sind dabei stets zufällig, richten sich lediglich grob nach dem Level der Heldenfigur sowie dem ausgewählten Level und Schwierigkeitsgrad. Dies führt dazu, dass Level auch mehrfach erneut gespielt werden können, wenn ein bestimmter Gegenstand gesucht wird. Diese verändern sich inhaltlich dabei nicht, sondern sind eine exakte Wiederholung. Ein erhöhter Schwierigkeitsgrad verstärkt und vermehrt die Gegner, stellt aber auch höherwertige Gegenstände in Aussicht.
Hier wird also mit einer klassischen Lootspirale gearbeitet, um neben der recht einfach gehaltenen Hintergrundgeschichte eine Motivation zu bieten. Im Klartext heißt das, die Spielenden bekämpfen Monster, erhalten stärkere Ausrüstung, mit denen sie stärkere Monster besiegen, von denen sie stärkere Ausrüstung erhalten, mit denen sie stärkere Monster besiegen und so weiter. Obwohl es sich hier um eine gängige Praktik in Titeln dieses Genres handelt, kann hier jedoch auch schnell viel Zeit investiert werden, um dem persönlichen Anspruch gerecht zu werden und noch ein bisschen stärker sein zu können. Dass der Erhalt von Gegenständen trotzdem dem Zufall überlassen ist, kann gleichzeitig zu Frustration führen.

Der Mehrspielermodus

Einen besonderen Reiz bietet die Möglichkeit, mit bis zu vier Spielenden gleichzeitig auf Monsterjagd zu gehen. Der Einstieg ist dabei zumindest im Offlinemodus sehr unkompliziert. Controller aktivieren, Figur auswählen, und schon ist die Gruppe verstärkt. Es ist davon auszugehen, dass dies auf allen Konsolen so barrierefrei gestaltet ist, lediglich auf dem PC wird das wohl nur eingeschränkt möglich sein. In der Onlinevariante können weitere Mitstreiter*innen rekrutiert werden, indem sie über die Freundesliste eine Einladung erhalten. Da das Spiel ohne große Erklärungen oder Texte auskommt, alles stets erklärt wird und auch die Tastenbelegung zu jeder Zeit sichtbar sind, ist die Steuerung schnell und einfach erlernt. Bei Bedarf lässt sich diese sogar individuell anpassen.
Jedoch stellen sich auch im Mehrspielermodus einige Herausforderungen, welche beachtet werden sollten. Da sich alle Figuren im selben Bildausschnitt bewegen, sind sie gewissermaßen gezwungen, sich auch in die gleiche Richtung zu bewegen. Geschieht dies nicht, werden zu weit entfernte Charaktere zueinander teleportiert. Es muss sich also auf eine Richtung geeinigt werden, klappt dies nicht, kann diese Situation auch zu Streit führen. Gleiches gilt für die erbeutete Ausrüstung, da diese untereinander aufgeteilt werden muss. Hier können ebenfalls Diskussionen entstehen, wenn eine Verständigung nicht gut möglich ist. Wird online gespielt, gibt es diese Herausforderungen jedoch nicht, da alle ihren eigenen Bildausschnitt haben und auch alle Mitspieler*innen eigene Beute erhalten

Der zusätzliche kostenpflichtige Content

Für die Zukunft sind kostenpflichtige Zusatzinhalte geplant. Zum einen werden wohl neue Abschnitte der Geschichte angeboten, welche gleichzeitig auch neue Areale mit sich bringen. Zum anderen sind bereits jetzt zusätzliche Inhalte in Form von optischen Anpassungen erhältlich. So können etwa neue Spielfiguren gegen Geld freigeschaltet werden. Auch dies kann in der Zukunft noch erweitert werden.

Fazit

Minecraft Dungeons ist ein Hack&Slay-Abenteuer im Minecraft-Universum. Es bietet Interessierten die Spielmechaniken und das Erlebnis des Genres im charakteristischen Minecraft-Look, samt Würfeloptik und bekannten Figuren sowie Kreaturen. Die Abläufe und die Steuerung sind dabei stets leicht zu verstehen, gut sichtbar und schnell zu erlernen sowie bei Bedarf frei anpassbar. Von einem sicheren Lager aus machen sich die Held_innen auf, die Monsterhorden des bösen Erz-Illagers zu bezwingen und dabei von Mission zu Mission im Level aufzusteigen und mächtigere Ausrüstung zu erringen. Die Level sind wiederholbar und bieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, welche die Abschnitte allerdings nicht inhaltlich verändern. Zur Motivation, die Geschichte zu erleben, kommt das Element einer Lootspirale zum Einsatz, welche das Investieren von mehr Zeit begünstigt und auch frustrieren kann. Viel Spaß bietet der Mehrspielermodus, in dem bis zu vier Recken losziehen können. Der Einstieg dabei ist unkompliziert und barrierefrei, jedoch stellt der Modus gerade in der lokalen Version die Herausforderung, dass die Gruppe sich eigenständig absprechen können muss, da es sonst zu Konflikten in Bezug auf Bewegungsrichtung oder Verteilung der Beute führen kann. Kostenpflichtige Zusatzinhalte sind ebenfalls vorhanden sowie in Zukunft geplant, diese beziehen sich vor allem auf kosmetische Anpassungen sowie Erweiterungen der Geschichte und der Spielwelt.