Cover von Paper Mario: Color Splash
Spielbeurteilung

Paper Mario: Color Splash

Buntes Mario-Abenteuer mit Rollenspielelementen.

Papier-Mario haut mit einem Hammer. Viele Papier-Toads stehen herum und schauen ihm zu.
Papier-Mario angelt während er auf einem Papier-Dino steht.
Papier-Mario steht drei Papiergegnern entgegen. Von einer Batterie gehen Blitzstöße aus.
Papierversionen von Mario, Peach und Toad stehen um einen Holztisch herum.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Nintendo
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 6. Oktober 2016
Genres:
Plattformen:

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 0
USK ab 0 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

10
spielbar ab 10 Jahren

Das Kampfsystem ist gewöhnungsbedürftig und teilweise fordernd.

Spielbeschreibung

Zu Beginn der Geschichte treffen sich Peach und Mario, um über eine mysteriöse Postkarte von der Insel Prisma zu sprechen. Bei genauerer Betrachtung fällt ihnen auf, dass es sich um einen gefalteten Toad handelt, dem sein Anstrich entzogen wurde. Daraufhin machen sich beide auf den Weg zur Insel Prisma, um herauszufindenden, was es mit dem farblosen Toad auf sich hat. Nach kurzer Zeit treffen sie auf Farbian, einen sprechenden, schwebenden Farbeimer. Dieser erklärt ihnen, dass jemand die Farbsterne aus dem Prisma Brunnen entwendet hat und nun vielen Bewohnern der Insel ihre Farbe entzogen wird, was sie zu einem leblosen weißen Blatt Papier macht. Nun nimmt sich Mario mit Farbians Hilfe der Aufgabe an, die Farbsterne zurückzubringen und herauszufinden, wer die ganze Farbe stiehlt.

Pädagogische Beurteilung

Leicht verwirrend und doch effektiv

Die Steuerung wird ausführlich und genau erklärt – vor allem in den Kampfsequenzen, weshalb die Handhabung ziemlich gut funktioniert, jedoch eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt. Das Bewegen auf der Oberwelt läuft ziemlich intuitiv ab, besonders Fans von Rollenspielen werden sich schnell zurechtfinden. Die Steuerung im Kampf ist hingegen besonders, da hier das Wii U-Gamepad ins Spiel kommt. Später im Spiel können die Gefechte auch mal sehr unübersichtlich werden, mit etwas Geduld lassen sich aber auch diese Kämpfe meistern.

Paptastische Grafik

Die Optik ist der Testergruppe mit Abstand am positivsten in Erinnerung geblieben. Nintendo hat das „Paper“ im Namen sehr ernst genommen und daraus eine Welt entwickelt, welche fast nur aus Pappe und Papier besteht. Die Welt und die Umgebung nutzen die Gegebenheiten der Pappe sehr gut aus und setzen sie gut in Szene. Auch Gegner und Charaktere bleiben von der Optik nicht verschont und sind daher recht minimalistisch- aber dennoch schön dargestellt. Trotz der grafischen Limitierung der Wii U hat Nintendo, durch den eigenen Stil, eines der schönsten Spiele der letzten Jahre kreiert.

Das Kampfsystem ist kein Ass im Ärmel

Das Kampfsystem ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Sobald man einen Gegner berührt, anspringt oder die Figur selbst attackiert wird, wechselt das Szenario in den Kampfbildschirm, in dem man nun seinen Kontrahenten gegenübersteht. Je nachdem, wer wen zuerst angegriffen hat, wird die Runde eröffnet. Es handelt sich hierbei um ein rundenbasiertes Kampfsystem. Dies bedeutet, dass die Aktionen abwechselnd nacheinander erfolgen. Im Laufe des Abenteuers müssen Kampfkarten gesammelt werden, welche in Gefechten verwendet werden können. Die Karten haben verschiedene Eigenheiten, so bringt es zum Beispiel nichts, mit einem Hammer auf einen gepanzerten Gegner einzuschlagen, da der Gegner erst durch einen Sprung auf den Panzer gedreht werden muss. Die Karten werden auf dem Wii U-Gamepad dargestellt. Farblose Karten brauchen Farbe, um genutzt werden zu können. Je mehr die Karte gefärbt ist, umso effektiver ist der Angriff – doch Farbe gibt es nicht unendlich. Ein sehr großer Kritikpunkt ist das Fehlen der Gegnerauswahl bei einem Angriff, denn das Spiel gibt vor, wen der Spielende zuerst anzugreifen hat. Ein fehlendes Element, welches leider jegliche Taktik aus dem Kampf nimmt. Im Endeffekt kann man sagen, dass der Ansatz gut, die Umsetzung aber nicht optimal ist, was bei einigen aus der Gruppe zu Frust führte.

Die kleine Farbpalette der Charaktere

Wie in jedem Mario-Spiel finden sich typische Charaktere, wie Mario, Prinzessin Peach, Toads, Gumbas und noch weitere. Eine wirklich bunte Abwechslung für den typischen Mix ist der neue Begleiter Farbian, ein sprechender und schwebender Farbeimer. Farbian erklärt vieles, macht einige Witze und unterstützt Mario auf seinem neuen Abenteuer in Port Prisma. Leider gibt es sonst aber nicht sonderlich viele neue oder aufregende Charaktere. Fans der anderen Paper Mario-Spiele werden die mangelnde Charaktervielfalt kritisieren.

Kontrastreiche Musik

Die Musik stellte sich in den meisten Szenen als sehr passend heraus. Es gibt viele Songs aus dem Soundtrack, welche auch unabhängig vom Spiel schön anzuhören sind. Die Lieder sorgen meist für die richtige Atmosphäre, auch wenn es manche Momente gibt, in denen eine bereits unangenehme Situation noch einmal sehr deutlich unterstrichen wird.

Eintönige Story im sonst bunten Spiel

Auch in diesem Abenteuer ist Antagonist Bowser letztlich für die Entführung von Peach verantwortlich. Das Problem? Paper Mario ist eigentlich für seine ausgefallenen und besonderen Storys bekannt, welche zwar untypisch, aber dennoch fesselnd und atmosphärisch sind. Gerade zu Beginn von Paper Mario: Color Splash, hatten die Spieler und Spielerinnen das Gefühl, dass sich die Story in etwas Interessantes entwickeln könnte, letzten Endes blieb sie dann aber doch vorhersehbar. Außerdem erweist sich das Spiel aufgrund von „Backtracking“, also dem erzwungenen Reisen an schon besuchte Orte, als ziemlich langatmig. Einzig und allein Farbian schafft es, der Geschichte etwas „Farbe“ zu verleihen.

Fazit

Die Tester*innen waren sich einig: Paper Mario: Color Splash für die Wii U sieht zwar großartig aus, wirkt allerdings unausgereift und viel zu gestreckt, was sich negativ auf den Spielspaß auswirkt. Trotz allem macht es Freude, durch die wunderbar gestaltete Welt zu laufen und zu sehen, was optisch alles möglich ist. Im Großen und Ganzen empfiehlt die Testergruppe das Spiel vor allem Neueinsteiger*innen im Bereich Rollenspiel. Erfahrene Spieler*innen, welchen die vorherigen Teile der Serie bekannt sind, könnten sich deutlich unterfordert fühlen.

Bewertung der Spieletest-Gruppe

Minjux

Minden
Spielspaß: