Packshot des Final Fantasy VII Remakes. Auf dem Cover ist der Protagonist zu sehen, wie er vor einem großen, futuristischen Gebäude steht.
Spielbeurteilung

Final Fantasy VII Remake

Neuauflage eines japanischen Rollenspiel-Klassikers.

Ein riesiger futuristischer Industriekomplex. Der Kühlturm stößt große Mengen Rauch aus.
Tifa kämpft gegen ein insektenähnliches Monster.
Ein Charakter mit langen, weißen Haaren und grünen Augen blickt eindringlich in die Kamera.
Ein kleiner weißer Koala reitet auf einem gelben Straußenwesen, dass an ein Küken erinnert. Viele weitere der kükenähnlichen Straußenwesen folgen.
Der Protagonist ist gemeinsam mit Tifa in der Stadt. Sie sprechen mit einem Kind.
4
5

Allgemeines

Vertrieb: Square Enix
Spielewebsite: Website aufrufen
Erschienen: 10. April 2020

Jugendschutz & Altersempfehlung

USK Alterskennzeichen

USK ab 16
USK ab 16 freigegeben

Spielmodi:

  • nur alleine spielbar

Pädagogische Altersempfehlung

16
spielbar ab 16 Jahren

Spielbeschreibung

Die japanische Rollenspiel-Reihe Final Fantasy umfasst mittlerweile 15 Hauptspiele sowie diverse Ableger und Fortsetzungen und ist mitunter die bekannteste Rollenspiel-Serie weltweit. Außerdem umfasst das Franchise auch Filme oder Bücher und zahlreiche Merchandise-Produkte. Anzumerken ist, dass die Hauptspiele der Reihe außer einiger ikonischer Elemente nichts miteinander gemeinsam haben. Es wird immer wieder eine neue Geschichte in einer neuen Welt mit neuen Charakteren erzählt. Unter den Fans zählt der siebte Teil von 1997 nicht nur zu einem der besten Final Fantasy-Titel, sondern auch zu einem der besten Spiele aller Zeiten. Daher sorgte auch die Ankündigung des Remakes auf der E3 im Juni 2015 für Begeisterung. Neue und alte Fans mussten sich jedoch seitdem fast 5 Jahre gedulden, bis der Titel im April 2020 endlich veröffentlicht wurde.
Das Remake umfasst jedoch nicht die komplette Geschichte des Originals, sondern nur einen Teil dieser. Das Remake wird in mehreren Teilen erscheinen, bisher gibt es keine Informationen darüber, wann der nächste Teil erscheint oder wie viele Teile es geben wird.

Pädagogische Beurteilung

Epische Geschichte in Episoden

Der erste Teil spielt in der Stadt Midgar und endet, wenn die Charaktere aus dieser entfliehen und sich die weitaus größere Spielwelt öffnet. Hauptprotagonist ist Cloud Strife, ein ehemaliger Soldier, der sich der Widerstandsgruppe Avalanche anschließt. Soldier sind die Elite Kämpfer des Shinra Konzerns, der weltweit und besonders in Midgar die Fäden zieht und große Macht hat. Genau gegen diesen Konzern kämpft die Widerstandsgruppe, da Shinra die Mako-Energie des Planeten als Energiequelle für ihre eigenen Ziele nutzt und somit den Planeten ausbeutet. Während die Reichen immer reicher und mächtiger werden, leben die Armen in den Slums in Midgar unter einer riesigen Eisenplatte mit künstlichen Sonnen. So nimmt die Geschichte ihren Lauf und Avalanche sabotiert immer mehr Mako Reaktoren, um Shinra zu stoppen.
Was im Original nur wenige Stunden dauert, ist im Remake ordentlich erweitert worden. Die Gebiete sind wesentlich größer und die Aufgaben umfangreicher. Zudem wurden sehr viele neue Elemente hinzugefügt. Charaktere, die im Original nur eine kleinere Nebenrolle hatten, erhalten hier komplette Hintergrundgeschichten mit Zusatzaufgaben. Zudem gibt es neue Sammelobjekte oder Sidequests, neue Gebiete und Charaktere, neue Kämpfe und Funktionen. Die Bezüge zum Original sind jedoch an jeder Faser des Spiels erkennbar. So sind alle ikonischen Szenen auch in dem Spiel enthalten und wurden detailliert und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Fans können zudem auch viele Easter Eggs und Anspielungen finden, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Kämpfe in Echtzeit

Im Original liefen die Kämpfe noch rundenbasiert ab. Das heißt, eine Leiste füllt sich und anschließend kann eine Aktion ausgewählt werden. Im Remake sind die Kämpfe in Echtzeit und man kann selber herumlaufen und die Gegner attackieren. Dennoch gibt es am unteren Bildschirmrand sich füllende Leisten, um besondere Attacken, wie Magie oder das Einsetzen von Gegenständen auszuführen. Hier können auch, wie im Original, mächtige Kreaturen beschworen werden, um im Kampf zu helfen. Hierbei kann es auf dem Bildschirm teilweise sehr voll werden und manchmal geht der Überblick verloren. Außerdem sind die Kämpfe auch teilweise anspruchsvoll und können manchmal frustrierend sein. Der Schwierigkeitsgrad kann jedoch im Menü eingestellt werden. Außerdem können die Spielenden wählen, ob sie die Kämpfe komplett selber steuern oder die Figuren automatisiert angreifen lassen und sich auf das Auswählen der Spezialattacken konzentrieren. Taktik ist hierbei gefragt, da die Charaktere verschiedene Stärken haben. Und auch die Feinde haben unterschiedliche Schwachpunkte, die strategisch geschickt ausgenutzt werden sollten.

Emotionale und komplexe Geschichten

Rollenspieltypisch geht es innerhalb der Geschichte um die Charaktere und ihre Beziehung untereinander. Neben Barret, dem Anführer von Avalanche, stehen Clouds Kindheitsfreundin Tifa sowie das Blumenmädchen Aeris im Fokus. Letztere ist die Nachfahrin eines alten Volkes, weshalb sie nicht nur für den Shinra Konzern, sondern auch für den Hauptantagonist Sephiroth relevant ist. Sephiroth ist ebenfalls ein ehemaliger Soldier, der Cloud aus vergangenen Tagen kennt und einer der ikonischsten Videospiel-Antagonisten aller Zeiten. Wer das Original kennt, weiß, wie sich die Geschichte entwickelt. Dennoch schafft es das Remake, dass es auch für Fans immer wieder Überraschungen gibt. Zudem wurden die Charaktere und Orte mit viel Liebe zum Detail entwickelt. So entsteht ein Gefühl der Nostalgie, wenn man im Spiel auf die Orte, Charaktere und Gegner trifft, die man nur aus der Pixelrafik des Originals von 1997 kennt. Hier fällt immer wieder auf, wie sich Games in den letzten 23 Jahren entwickelt haben. Audiovisuell wird einiges geboten, die Grafik sieht fantastisch aus und auch der Soundtrack ist voller bekannter Titel, die neu aufgelegt wurden, sowie neu arrangierten Stücken.

Fazit

Final Fantasy VII Remake hat eine USK Freigabe ab 16 Jahren. Die Kämpfe legen den Fokus auf Taktik und Strategie, können aber auch manchmal unübersichtlich werden, da zeitweise relativ viel auf dem Bildschirm passiert. Der Schwierigkeitsgrad kann jedoch angepasst werden. Auch die Sprachausgabe kann man frei einstellen. So können die Dialoge auf Deutsch, Englisch oder original auf Japanisch gehört werden. Die Bereitschaft, teilweise längere Dialogszenen zu hören sollte vorhanden sein. Trotz der recht komplexen Geschichte eignet sich der Titel auch für Einsteiger*innen, selbst wenn man das Original nicht kennt oder bisher keinen Titel der Final Fantasy Reihe gespielt hat. Vorwissen ist nicht notwendig, Fans des Originals finden aber an vielen Stellen Anspielungen auf den Klassiker von 1997.