Digital Storytelling
Storytelling in digitaler Form ist die moderne Variante des Geschichtenerzählens und eine Methode zur Wissensvermittlung. Hier werden erzählende Elemente mit digitalen Inhalten kombiniert. In diesem Projekt werden bekannte Medienprodukte, wie Filme, Comics, Bücher, Serien oder Spiele, als Inspiration genutzt, um eine eigene Geschichte zu entwickeln und daraus einen Film zu produzieren. Dies fordert nicht nur Kreativität, auch technisches Wissen kann in Form von handelndem Lernen vermittelt werden.
Material/Technik
- Bastelmaterial
- Kostüme
- Requisiten
- Figuren für Stop-Motion-Filme (z.B. LEGO)
- Technik zum Filmen (Kameras oder Tablets)
- Technik zum Schneiden (Laptops, PCs oder Tablets)
Vorbereitung
Zu Beginn sollte beschlossen werden, welche Medien man als Quelle nutzen will. Beispielsweise können ein Buch mit verschiedenen Kurzgeschichten oder ein bestimmtes Franchise als Thema vorgegeben werden. Oder man beschließt einen gewissen Schwerpunkt, wie Anime oder Games.
Durchführung
Am ersten Tag bietet es sich an, Kennenlernspiele als Einstimmung anzubieten, falls sich die Gruppe noch nicht kennt. Danach sollte geklärt werden, was Digital Storytelling bedeutet und die möglichen Themenschwerpunkte sollten vorgestellt werden. Sinnvoll ist es zudem, wenn gemeinsam Regeln für den Umgang mit Technik und miteinander definiert werden.
Anschließend können die Teilnehmenden in Kleingruppen brainstormen, welche Geschichte sie umsetzen möchten. Es gibt die Möglichkeit, Geschichten originalgetreu nachzuerzählen oder verfremdet wiederzugegeben. Oder aber es werden Geschichten weitererzählt und die Held*innen erleben neue Abenteuer. Die Ergebnisse können dann mit Hilfe von selbsterstellten Plakaten den anderen Gruppen vorgestellt werden. Wie die Plakate gestaltet sind, können die Kinder und Jugendlichen hierbei selber entscheiden, beispielsweise als Comic, Collage oder Mindmap.
Anschließend können den Teilnehmenden verschiedene Arten von Filmen vorgestellt werden. So gibt es Spielfilme mit Schauspieler*innen, einen Stop-Motion-Film mit Figuren oder Legetrickfilme. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, jedoch sollte die pädagogische Fachkraft sich auch mit der Umsetzung der vorgestellten Filmarten auskennen. Außerdem kann hier auch das Thema Urheberrecht vermittelt werden.
Zum Abschluss hin können auch noch Requisiten gebastelt, Kostüme gesichtet und Drehbuch-Ideen konzipiert werden.
Am zweiten Tag beginnt dann die Umsetzung und der eigentliche Filmdreh. Hier benötigen die Teilnehmenden je nach Vorerfahrung Unterstützung mit der Bedienung der Kamera oder dem Tablet. Im besten Falle können die Teilnehmer*innen das Projekt relativ selbstständig umsetzen. Die zahlreichen und meist intuitiv bedienbaren Apps beim Tablet eignen sich gut, um auch jüngeren Kindern einen selbstwirksamen Prozess der Filmentwicklung zu ermöglichen. Außerdem kann hier auch ein Überblick über Aspekte der Filmproduktion gegeben werden, wie Kameraeinstellungen, Licht, Szenenbild, Schauspiel, Dialoge oder Musik.
Zu Beginn und zum Abschluss der einzelnen Tage bietet es sich an, wenn die Gruppen ihren aktuellen Stand präsentieren und die nächsten Pläne kommunizieren.
Am dritten Tag können die Teilnehmenden die noch fehlenden Szenen produzieren, bevor diese geschnitten werden. Es können Schnittprogramme auf den Laptops bzw. PCs oder dem Tablet genutzt werden. Hier sollte eine Einführung über das Schnittprogramm für die Teilnehmenden ohne Vorerfahrung stattfinden. Der Vorteil beim Einsatz kostenloser Programme ist, dass die Kinder diese auch daheim ohne Probleme und zusätzliche Kosten nutzen können.
Auch Dialoge, im Fall von Stop-Motion oder Legetrickfilm, sowie Musik und Soundeffekte können in der Postproduktion hinzugefügt werden. Hier kann das Thema lizenzfreie Musik thematisiert werden, in dem die Teilnehmenden lernen, welche Audioquellen sie nutzen dürfen.
Hier sollte die Fachkraft auch eine gerechte Arbeitsaufteilung innerhalb der Gruppe im Auge behalten, damit keine Unstimmigkeiten entstehen.
Am letzten Tag werden die Filme in der Postproduktion finalisiert. Anschließend kann die Abschlusspräsentation geübt werden, falls es eine gibt. Die Präsentation kann als Abschluss des Projekts dienen, bei dem die Kinder ihren Angehörigen und den anderen Teilnehmer*innen zeigen, was sie erstellt hatten. Auch die Moderation können die Kinder und Jugendlichen selber übernehmen. Dies fordert zusätzliche Präsentations- und Moderationsfähigkeiten.
Zielsetzung
Für Heranwachsende ist es spannend, sich interessengeleitet mit Medienproduktionen ihrer Wahl kreativ und selbstwirksam auseinanderzusetzen. Hier können sie eigenständig und selbstbestimmt arbeiten und ihre kreativen Ideen umsetzen, um etwas Eigenes zu entwickeln. Durch die praktische Arbiet lernen die Teilehmer*innen technische Aspekte des Filmdrehs und er Postproduktion kennen. Gleichzeitig können theoretische Themen, wie Urheberrecht, Dramaturgie oder Musiklizenzen, vermittelt werden. Zusätzlich werden Fähigkeiten hinsichtlich Lese-, Sozial- und Medienkompetenz gefordert.
Variationen
Digital Storytelling-Projekte können auch weitere Medienformen als Ziel haben. So können beispielsweise auch Comics oder gar eigene Games im Rahmen eines Game Jams entstehen.