Gaming-Festival
Ziel ist es, Jugendlichen ein Event der Spielkultur zu bieten, bei dem sie Gemeinschaft erleben und ihrem Hobby mit Gleichgesinnten nachgehen. Hierbei wird die Faszination für Gaming aufgegriffen und in all seinen Facetten und mit pädagogischer Rahmung spaßbetont und lebensweltorientiert erlebbar gemacht. Weiterhin werden Anreize geboten, dass sich Jugendliche selber bei der Planung einbringen. Durch ein Gaming-Event können Einrichtungen der Jugendhilfe ein reizvolles Angebot für Jugendliche bieten und auch neue Zielgruppen erreichen.
Material/Technik
- verschiedene Spielkonsolen
- verschiedene Bastelmaterialien
- Tablets je nach Stationen
Vorbereitung
Im Vorfeld sollten die bekannten Jugendlichen, die regelmäßig in der Einrichtung sind, akquiriert werden. Gemeinsam mit ihnen kann die Veranstaltung und da Programm geplant werden. Wichtig ist, dass die Wünsche der Jugendlichen möglichst berücksichtigt werden. Bei der Auswahl der Spiele sollte auf die Alterskennzeichen der USK geachtet werden. Möchte man Spiele wie Super Smash Bros. Ultimate oder Fortnite: Battle Royale anbieten, sollte die Veranstaltung für Jugendliche ab 12 Jahren konzipiert werden. Sind jüngere Kinder anwesend, sollten entsprechende Spiele in einem separaten überwachten Bereich sein.
Vor der Veranstaltung können die Jugendlichen auch in der Bewerbung der Teilnehmenden sowie in den Aufbau mit einbezogen werden.
Durchführung
Als Start der Veranstaltung oder am ersten Abend bietet sich eine niedrigschwellige “Willkommens-LAN-Party” mit barrierearmen Spielangeboten an, an dem alle teilhaben und sich kennenlernen können.
Während der Veranstaltung sollten die Teilnehmenden viele Möglichkeiten haben, Dinge auszuprobieren. So bieten sich diverse Spielstationen und Kreativangebote an. Bei den Spielstationen können beispielsweise auch Retro-Games oder VR-Spiele, beispielsweise Bewegungs- und Rhythmusspiele, getestet werden. Hier kann es auch eine physische Highscore-Liste geben, damit sich die Jugendlichen direkt miteinander messen und ihr Können auf die Probe stellen können. Bei den Kreativangeboten können je nach Interesse und vorhandenem Equipment beispielsweise Workshops zu Gamedesign und Spieleprogrammieren sowie 3D-Druck stattfinden oder es werden Buttons, Pixelart mit Bügelperlen oder Fotos vor einem Greenscreen erstellt. An einem Laptop- oder Tablet-Bereich können die Jugendlichen sich zudem selber Spiele aussuchen, im Internet surfen oder YouTube-Videos anschauen.
Ein Highlight sind stets verschiedene Gaming-Turniere zu beliebten Spielen. Diese können ebenfalls selber von den Jugendlichen organisiert und moderiert werden.
Um Themen wie gesunde Ernährung sowie Sport und Bewegung zu thematisieren, können gemeinschaftlich gekocht und spielerische Bewegungsanreize abseits des Bildschirms geboten werden. Weiterhin können auch Menschen aus der Szene wie Spiele-Entwickler*innen oder E-Sportler*innen als Vorbildfunktion mit einbezogen werden. Gemeinsam mit ihnen und den Jugendlichen können prosoziale Werte vermittelt werden, indem Regeln für das gemeinsame Miteinander sowie Fair Play erstellt und die Heranwachsenden für eine ausgewogene Game-Life-Balance sensibilisiert werden.
Zielsetzung
Ziel ist es, Jugendliche regional und überregional miteinander in Kontakt zu bringen und sie in nachhaltige pädagogische Kontexte einzubinden. Zudem können neue Kinder und Jugendliche angesprochen und auf die Jugendeinrichtung aufmerksam gemacht werden. An diesem Wochenende wird Jugendlichen ein geschützter Raum geboten, an dem sie sich mit ihren Freund*innen treffen, gemeinsam Zeit verbringen und sich mit ihrem Hobby auseinandersetzen können. Da die Jugendlichen aktiv in die Planung mit einbezogen werden, lernen sie zudem Planungskompetenzen und es werden prosoziale Werte vermittelt, wie Fairplay, Gemeinschaft und Teamwork.
Variationen
Die Veranstaltung kann als Übernachtungsaktion durchgeführt werden, wenn die Räumlichkeiten dies erlauben. Außerdem können die komplette Veranstaltung oder einzelne Programmpunkte hybrid umgesetzt werden, um Jugendliche einzubinden, die nicht vor Ort sein können. Hybride Methoden haben sich insbesondere in der Gamespädagogik während der Pandemie bewährt und können ebenfalls Räume der Begegnung schaffen.
Besonders reizvoll hat sich in vergangenen Veranstaltungen ein Achievement-System erwiesen. Hier können die Jugendlichen verschiedene Challenges absolvieren und Trophäen sammeln. Dies kann beispielsweise durch Stempelkarten geschehen. Diese Trophäen ermutigen Jugendliche, etwas Neues auszuprobieren oder neue Leute kennenzulernen. Außerdem können sie zu gesunden Aktivitäten motivieren. Für die Achievements kann es am Ende auch Preise oder Pokale geben. Beispiele für Aufgaben sind: „Lerne jemand neues kennen“, „Iss frisches Obst“, „Trinke Wasser“, „Schnappe draußen frische Luft“ oder „Spiele mit 10 unterschiedlichen Leuten“.